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Potsdam-Mittelmark: Viviens Mode-Netzwerk

Zweimal im Monat wird die Galerie Dänicke in Werder zur „Stilbar“

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Werder – Vivien Schmidt ist guten Mutes. Bei jedem neuen Treff geht es munterer in ihrer „Stilbar“ zu, in die sich jeden ersten und dritten Dienstag im Monat die Galerie Dänicke verwandelt. Das Haus in der Eisenbahnstraße 32/33 gehörte vor der Wende zum Schaltgerätewerk, hat aber nun ein erheblich edleres Innenleben bekommen und gibt einen schönen Rahmen für die Geschäftsidee der 32-jährigen Veranstalterin ab. Denn Vivien Schmidt ist dabei, ein Netzwerk des Schönen zu knüpfen, um den Werderanern flotte Mode und gutes Styling zu präsentieren.

Dazu hat sie sich Verbündete gesucht wie die Visagistin Kerstin Brauer aus Töplitz oder die Klostermanns, die bei den Herren Maß nehmen und das dann für den passenden Anzug an die Firma Ziami weiterleiten. Sabine von Döhren bietet Maßschneiderei für die Damen an. Dazu gibt es flotte Hüte, Schmuck von Rose Trotte und Cornelia Porsch sowie Corsagen, die aus jeder Frau eine Venus machen. Mitarbeiterinnen des Inselfriseurs sind vor Ort, Anke Biedermann verschönt auf Wunsch die Fingernägel und um auch die preiswerte Kategorie zu bedienen, ist Heike Sommer mit Mode aus zweiter Hand dabei. Hat man sich verwöhnen und verschönen lassen, hält das Bernd Richter im Foto fest und liefert es gleich an Ort und Stelle aus. In der Stilbar können Sie oder Er von 19.30 Uhr bis 23 Uhr verweilen und neben der Beschäftigung mit Modischem auch einen Kaffee schlürfen oder den Durst mit Werderfrucht-Erzeugnissen löschen.

Auf die Eröffnung einer solchen Stilbar hat sich die Frau mit der Kleopatrafrisur intensiv fast ein Jahr lang vorbereitet. Zwei Unternehmensberaterinnen haben ihr geholfen, der Idee die richtige Geschäftsform zu geben, und die Arbeitsagentur versprach ziemlich vage ein Einstiegsgeld. Doch darauf wollte die quirlige Frau, die ohne Punkt und Komma reden kann, nicht warten. Ihre Sprachgewandtheit hat ihr übrigens geholfen, all die vielen Partner zusammenzubringen, und auch die Kunden – so erklärt sie ausführlich – werden von ihr meist persönlich angesprochen. Aber bei beiden – bei den Dienstleistern wie bei den Kunden – kann sich Vivien noch viel Bewegung vorstellen „Nur nicht stagnieren“, meint sie. Das sei der Tod der Stilbar.

Deshalb sucht sie weiter immer wechselnde Dienstleister und möchte mit ihnen zusammen eine Kleidergalerie aufbauen, die für jeden Geschmack etwas dabei hat. Das kann, muss aber nicht unbedingt teuer sein. Eine Änderungsschneiderin soll zudem dafür sorgen, dass auch passt,was erwählt worden ist. Bei den ersten beiden Veranstaltungen, meint sie, sei das Konzept schon aufgegangen und die Mitwirkenden hätten so manches Stück an den Mann oder die Frau gebracht und so neue Kunden gewonnen.

Vivien Schmidt macht ganz den Eindruck, als habe sie nach einigen recht unterschiedlichen Berufs-Versuchen nun ein aussichtsreiches Betätigungsfeld gefunden. Auch als Einkaufsbegleiterin möchte sie sich noch bewähren . Dabei hat alles ganz anders angefangen.Das Mädchen Vivien begann ihre Berufslaufbahn nämlich als Krankenpflegerin und Sterbebegleiterin. Doch die Not der anderen belastete sie zu stark. Da sie fand, dass sie geschickte Hände habe, versuchte sie es auf ganz anderer Ebene und wurde Gehilfin eines Kunstschmiedes und schloss sich später einer Berliner Künstlergruppe an. Wenn sie mit Schweißbrenner in der Hand gearbeitet habe, hätten die langen Haare gestört, erzählt sie. Und ratsch wurden sie abgeschnitten. Als glatzköpfige Frau habe sie sich allerdings allerhand Schmähungen anhören müssen, gesteht sie. Eine Ausbildung als Assistentin für Tourismus habe ihr dann viel Spass gemacht. Es sei ihr aber nicht gelungen, eine feste Anstellung zu finden. Und so wurde die Stilbar- Idee geboren, und sie hörte auf ihr inzwischen zehnjähriges Töchterchen und ließ sich eine schwarze Mähne wachsen. Als Protagonistin stilvoller Garderobe und des gepflegten Aussehens passt sie auch besser ins (Mode)-bild. dif

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