Potsdam-Mittelmark: Volksfest auf zwei Rädern
6. Fahrradsonntag am Schwielowsee / Werder war erstmals mit dabei, Potsdam soll folgen
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6. Fahrradsonntag am Schwielowsee / Werder war erstmals mit dabei, Potsdam soll folgen Schwielowsee - Schwielowsee ist umgestiegen: Zum sechsten Fahrradsonntag wechselten die Bürger der Großgemeinde gestern wieder vom Auto auf den Drahtesel und radelten durch Geltow, Caputh und Ferch. Die Strecke führte das erste Mal auch nach Werder, womit ein lange gehegter Wunsch von Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) wahr wurde. Mehrere hundert Pedalritter auch aus der Blütenstadt, Potsdam und Berlin legten die insgesamt 25 Kilometer durchs Havelland über den ganzen Tag zurück – denn auch dieses Mal bot die Route wieder zahlreiche kulturelle und kulinarische Höhepunkte. Der Verein Schwielowsee-Tourismus hatte dafür viele Helfer mit ins Boot geholt: Der Schulförderverein Geltow übernahm am Vormittag die Verköstigung der Gäste, der Spielmannszug Neuseddin schmetterte dazu seine Stücke. Den musikalischen „Startschuss“ gaben gegen 11 Uhr die Fercher Jagdhornbläser. Die erste Etappe führte über das Caputher Gemünde in den Nachbarort, wo unter anderem das Schloss, das Heimat- und das Bürgerhaus für Besucher geöffnet hatten. Der Schützenverein veranstaltete gegen Mittag sein Vereinspokalschießen. Von der Flottstelle ging es weiter bis nach Ferch, wo das Kulturforum Schwielowsee die Gäste mit selbstgebackenem Brot verköstigte. Über Petzow und die Löcknitz – hier spielte am Nachmittag die Dixielandband „Alte Wache“ – führte die Route dann bis auf den Werderaner Wachtelberg. Dass sich dieses Mal auch die Blütenstadt beteiligte, ist für Hoppe nicht nur in touristischer Hinsicht „ein wichtiger Schritt nach vorn“. Die Bürgermeisterin möchte künftig auch wieder Potsdam als Mitveranstalter dabei haben. Einen gemeinsamen Fahrradsonntag hatte es vor Jahren bereits gegeben, doch hatte die damalige Veranstaltungsfirma zu teuer geplant. Daraufhin übernahm die Gemeinde Schwielowsee das „Volksfest auf zwei Rädern“, verringerten das Budget und fing noch einmal ganz klein an. Das Konzept ist aufgegangen: Der Sonntag per pedales ist mittlerweile Tradition und wächst von Jahr zu Jahr. Der Fahrradsonntag ist auch für Georg Michaelis wichtig. Der Vorsitzende der Potsdamer Ortsgruppe im Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) wirbt intensiv für das Zweirad: „Es ist gesund, umweltfreundlich – und ideal um unsere schöne Landschaft zu erkunden.“ Seit 1990 habe sich die Zahl der Radfahrer in Potsdam und Umgebung verdoppelt, sagt er. Für eine entsprechende Infrastruktur müsse allerdings noch viel getan werden, und das bedeutet neben dem Ausbau des Wegenetzes auch das Schaffen von Abstellmöglichkeiten sowie die generelle Einbindung von Radlern in die Tourismuskonzepte. Thomas Lähns
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