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Potsdam-Mittelmark: Völlig geruchsneutral

Investor GGP rückt Bild zur Biogasanlage zurecht

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Werder · Plötzin - Die Gert Grabowski Projektmanagement GmbH Berlin will neun Biogasanlagen im Land Brandenburg bauen. Eine davon ist auf der Glindower Platte in Werder (Havel) geplant und trifft dort weder bei Anwohnern noch beim Bauausschuss der Stadtverordneten auf Gegenliebe (PNN berichteten). Gert Grabowski korrigierte jetzt allerdings Behauptungen einer Initiative, die Anlage würde zu Gestank und unzumutbarem Verkehr führen.

Er plane eine Biogasanlage, in der Getreide aus Landwirtschaftsbetrieben der Region verarbeitet wird, Vorverträge seien bereits abgeschlossen. „Es handelt sich um ein geschlossenes System. Nur für die Anfahrt wird Gülle benötigt, das läuft vollkommen geruchsneutral“, sagte Grabowski. Nur einmal im Jahr müsste für etwa zwei Wochen der Rohstoffvorrat der Anlage aufgefüllt werden, die dann mit 3000 Tonnen Getreide ein Jahr lang fast vollautomatisch 5000 Kilowatt Strom und zusätzlich Wärme erzeugt.

Für seine neun Anlagen in Brandenburg will Grabowski ein fünfköpfiges Betreuerteam einstellen. Zwei Kraftwerke seien bereits genehmigt, darunter eine Forschungsanlage in Kirchmöser. Zudem sind in Werder zwei Arbeitsplätze für die Gewächshausproduktion geplant, die Abwärme soll zur Aufzucht von asiatischem Gemüse genutzt werden. Weiteres Nebenprodukt: hochwertiger Dünger. Auch seien nicht, wie die Initiative von 17 Anwohnern verlautete, drei sondern nur ein Silo für die Aufnahme des Getreides geplant, der allerdings knapp 20 Meter hoch sein wird.

Grabowskis Firmengruppe GGP beschäftigt 150 Leute und hat nach eigenen Angaben einen Umsatz von derzeit 17 Millionen Euro. Anfangs im Baugeschäft tätig wurde seit vier Jahren in regenerative Energien investiert und besonders in Südostasien Erfahrungen beim Bau von Biogasanlagen gesammelt. Die sollen jetzt in Deutschland genutzt werden.

Der Bauausschuss Werder ist gegen die Biogasanlage. Im Hauptausschuss soll in einer Woche entschieden werden, ob die Stadt ihr Einvernehmen erteilt. Beigeordnete Beate Rietz (SPD) erklärte, es gebe Bedenken, dass Landschaftsbild der Glindower Platte werde zerstört. Auch die Verkehrserschließung wird als „nicht ausreichend gesichert“ angesehen. Laut Baugesetz reiche dies, um solche Vorhaben im Außenbereich zu verhindern.

Das Genehmigungsverfahren wird beim Landesumweltamt geführt und soll voraussichtlich noch in diesem Monat abgeschlossen werden. Ulrich Stock vom Landesumweltamt sagte auf PNN-Anfrage, dass ein fehlendes Einvernehmen der Gemeinde zwar zum Aus für das Projekt führen kann. „Aber nur, wenn gemeindliche Belange nachweislich verletzt werden und ein solches Vorhaben im krassen Widerspruch zur gemeindlichen Entwicklung steht.“ Ob dies in Werder der Fall ist, müsse gebenenfalls geprüft werden. Henry Klix

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