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Potsdam-Mittelmark: Vom Wasser haben wir“s gelernt

Prall gefüllter Veranstaltungskalender am Schwielowsee zum Kulturland-Jahr des Wassers

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Schwielowsee - Wasser, wie man es zwischen Potsdam und Ferch genugsam kennt, ist zwar kein „Element“ im Sinne der Alten, aber doch Leben. Von „Kulturland Brandenburg“ zum Jahresthema erhoben, scheint das kostbare Gut auch die Caputher Veranstalter so hoch zu beflügeln, dass man am Donnerstag nicht mehr sicher war, ob die Wirklichkeit nun aus Tatsachen oder Visionen besteht. Visionen hatte Marion Trumbell reichlich. Schon bei der Planung für die 12. Saison der „Caputher Musiken“ fragte sie bei Musikern an, was sie von sich aus zum Rohstoff „Wasser“ vorschlagen würden.

So kam „Eine Nacht am Mittelmeer“ (2.6. Kirche) mit Blockflötenklängen ins Programm, die barocke Gondelfahrt durch Venedig (31.3) – im Festsaal des Schlosses, während Gambenmusik von Schenk und Schaffrath am 25. August „Von den Nymphen am Rhein“ erzählt. Sogar das jährliche Kinderprogramm im Oktober passt dazu: Grimmsche „Wassermärchen“. Weniger feucht wird es sicher beim Preisträgerkonzert „Jugend musiziert“ (Vorentscheide) im Mai oder einen Monat später im Einstein-Haus zugehen, wenn Bernhard Forck das Lieblingsinstrument des Physikers vorstellt. Sogar die längst geträumte Idee einer Kooperation mit der Weißen Flotte wird Realität: Mitten auf dem Schwielowsee kann man am 22. September das Solostück „Die Legende vom Ozeanpianisten“ mit dem Schauspieler Dieter Grell erleben. Wenn aber die „Caputher Musiken“ pausieren, dann beginnt zum zweiten Male der „Orgelsommer“ (15.7. bis 19.8.), Bach, Buxtehude, am 12.8. auch Orgelmusik aus Korea. Veranstalter ist wieder die Evangelische Kirchengemeinde.

Auch organisatorisch und strukturell hat sich einiges getan. In Erwartung noch größerer Besucherströme verlängert das Schloss Caputh seine Saison, zumal im Frühjahr der 250 000. Besucher erwartet wird und auch die neu erworbenen Gemälde angeschaut werden wollen. Am 18. März geht“s schon los mit einer Würdigung des Liederdichters Paul Gerhardt zu seinem 400. Geburtstag. Passend zum Jahresthema wird der Vortrag über die „Kurbrandenburgische Flotte“ (8.9.) neu aufgelegt, Kinder können sich im April mit der griechischen Mythologie hoffentlich neptunischer Art vertraut machen, und Mitte September erzählt Burkhardt Göres, warum die preußische Lustjacht „Liburnica“ einst an Zar Peter I. verschenkt wurde, bevor sie gemeinsam mit dem Bernsteinzimmer verscholl.

Letztlich haben sich alle Veranstalter, von der Gemeinde über Schloss und „Caputher Musiken“, von den Einstein-Leuten bis zum Kulturforum Schwielowsee, in einem Boot wiedergefunden, es gab ja auch in der Vergangenheit schon zahlreiche Gemeinschaftsveranstaltungen. Bei der Premiere des vorerst einmaligen „Schwielow-Seefestivals“ (8. bis 16.9.) kommt wieder vieles zusammen: Initiiert von Gemeinde und dem Verein Schwielowsee-Tourismus, wird zum Thema „Wasser“ ein Fotowettbewerb (Einsendeschluss 15. Mai) ausgeschrieben, ein Kammerchor soll entstehen, Kunstprojekte, Musikveranstaltungen, Führungen und der „Tag des offenen Stegs“ den Fremdenverkehr spürbar ankurbeln.

Caputher Erfindergeist greift sogar nach nationalen Tourismus-Börsen! Aber hüte man sich, diese liebliche Landschaft zu „vermarkten“, sie ist nicht wohlfeil. Höhepunkt wird eine Sternfahrt der Weißen Flotte von Potsdam, Caputh und Werder aus mitten auf den See, wo sich alle Dampfer zum vereinten Feuerwerk treffen. Einige Strandbetreiber wollen sich diesem „Netzwerk“ mit eigenen Beiträgen anschließen. Ganz barock: Das Leben ein Fest! Man hat sich was einfallen lassen. Nässe inspiriert eben, oder wie es in einem Liede heißt: „Vom Wasser haben wir“s gelernt“ – die Handglocken-Version am 7. Juli in der Kirche Caputh.

Im Internet unter:

www.caputher-musiken.de

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