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Bald mit Breitband: Michendorfer und Seddiner Ortsteile gehen ans Netz.

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Potsdam-Mittelmark: Vorbereitungen auf den „Heißen Draht“ laufen Demnächst Breitband in Michendorf und Seddin

Potsdam-Mittelmark - In mehreren Orten im Landkreis laufen derzeit die Vorbereitungen für die schnelle Breitband-Anbindung der Haushalte an das Internet. Am Seddiner See soll noch Mitte August der Startschuss für die beiden Ortsteile Seddin und Kähnsdorf fallen, in Wilhelmshorst und Teilen von Langerwisch in der Gemeinde Michendorf wird voraussichtlich ab dem 1.

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Potsdam-Mittelmark - In mehreren Orten im Landkreis laufen derzeit die Vorbereitungen für die schnelle Breitband-Anbindung der Haushalte an das Internet. Am Seddiner See soll noch Mitte August der Startschuss für die beiden Ortsteile Seddin und Kähnsdorf fallen, in Wilhelmshorst und Teilen von Langerwisch in der Gemeinde Michendorf wird voraussichtlich ab dem 1. September der „Heiße Draht“ verfügbar sein. In Beelitz hat die Telekom noch bis November Zeit, insgesamt 1300 Haushalte in den ländlichen Ortsteilen zu erschließen.

Seit circa zweieinhalb Jahren haben die Seddiner auf eine stabile Internetverbindung hingearbeitet. Die Initiative dazu war von einem Bürger ausgegangen: Karsten Raulf hatte mit Flugblättern geworben und schließlich fast 200 Haushalte als Unterstützer und Breitband-Kunden gewinnen können – das habe letztendlich auch die Telekom überzeugt, sagte er gestern gegenüber den PNN. „Egal ob Handwerker, Schüler oder Student: Ohne vernünftiges Internet hat man heutzutage einen riesigen Nachteil“, erläuterte er seine Motivation. Für die Telekom lohnt es sich oft nicht, Orte im ländlichen Raum per Kabel zu erschließen, weil dort zu wenig potenzielle Kunden leben. Die so genannte Wirtschaftlichkeits-Lücke decken nun die Gemeinden – auch mit Fördermitteln von Land und EU. Die Gemeinde Seddiner See hatte als erste Kommune in Brandenburg einen Antrag beim Landwirtschaftsministerium gestellt, wie Bürgermeister Axel Zinke gestern sagte. Für den Anschluss von Seddin und Kähnsdorf gab es 60 000 Euro Fördermittel, 6000 schießt die Gemeinde dazu. Im Ortsteil Neuseddin laufen derzeit noch die letzten Kabel-Arbeiten: Hier sollen die Bürger ab September ans Netz gebracht werden. „Spätestens im Oktober ist die komplette Gemeinde versorgt“, freut sich der Bürgermeister.

In Neuseddin musste die Kommune allerdings Geld aus dem Konjunkturpaket einsetzen, insgesamt 120 000 Euro lässt sich die Telekom für den Anschluss dieses Ortsteils als Zuschuss zahlen. Das Problem: Der Ortsteil ist nicht als ländlicher Raum definiert, so dass kein Geld von der EU zur Verfügung stand. Auch die Michendorfer Ortsteile Wilhelmshorst und Langerwisch hatten nicht in die Richtlinie gepasst. Hier ist die Staatskanzlei eingesprungen und bringt mit einem Modellprojekt die Verbindung per Richtfunk in die Waldgemeinde. „Aktuell laufen die Arbeiten an den Schaltverteilern unter Hochdruck“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Verwaltung und des beauftragten Unternehmens DNS:Net. Vom zentralen Funk-Empfänger an der Huchel-Chaussee aus wird das Breitbandsignal dann per Kabel zu den Kunden gehen, die sich ab September mit Geschwindigkeiten von bis zu 25 Megabit pro Sekunde ins Internet einwählen können. Das ist 100 Mal so schnell wie bisher per ISDN möglich war. Laut Bürgermeisterin Cornelia Jung würden 4000 Bürger in Wilhelmshorst und Langerwisch davon profitieren.

Für die anderen drei Michendorfer Ortsteile, die wiederum als „ländlicher Raum“ anerkannt worden sind, sind erst vor kurzem insgesamt 106 000 Euro vom Landes-Infrastrukturministerium bewilligt worden (PNN berichteten). Aus dem kommunalen Haushalt werden noch einmal 12 000 Euro als Eigenanteil fällig. Die Ortsteile Stücken, Fresdorf und Wildenbruch sollen nun in den nächsten Monaten komplett per Kabel erschlossen werden. Thomas Lähns

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