Potsdam-Mittelmark: Vorerst kein Fördergeld für alte Schule
Nuthetaler Gemeindevertreter beschließen trotzdem Eilantrag über 15 000 Euro
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Nuthetal - Schnelles Handeln war gefragt. Als Volker Traberth, Gemeindevertreter in Nuthetal, vor vier Wochen erfuhr, dass zusätzlich 147 000 Euro im Land Brandenburg für die Denkmalpflege zur Verfügung gestellt wurden, dachte er sofort an die sanierungsbedürftige und denkmalgeschützte alte Schule in Bergholz-Rehbrücke. Schnell war ein Termin für eine Besichtigung des Gebäudes in der Schlüterstraße gefunden und eine Summe von 30 000 Euro für Sicherungsarbeiten am Dach, den Fenstern und den Eingangsbereich veranschlagt, die Hälfte davon zu tragen durch die Gemeinde. Ein Antrag an die brandenburgische Denkmalpflege wurde gerade noch fristgerecht eingereicht. Doch genützt hat es nicht. Bergholz-Rehbrücke gehört nicht zu den Glücklichen, die von dieser Zusatzförderung profitieren. Trotzdem beschlossen die Gemeindevertreter auf ihrer Sitzung am Dienstag in Bergholz-Rehbrücke in einem Eilantrag, die Sanierung der alten Schule für 15 000 Euro Eigenanteil in den Nachtragshaushalt zu stellen.
Schon seit längerem ist man im Ort darum bemüht, die alte Schule zu sanieren und zu einem Begegnungsort für Jung und Alt zu machen. Zurzeit werden die Räume zum Teil vom Jugendverein Brücke e.V. genutzt. Wie Traberth in der Gemeindevertretersitzung erklärte, hätte das Wirtschaftsministerium im Haushalt 250 000 Euro für die Wirtschaftsförderung nicht ausgeben können. Daraufhin sei der Beschluss ergangen, davon 147 000 Euro für die Denkmalpflege einzusetzen, dass jedoch bis Ende des Jahres ausgegeben werden müsste.
Traberth schätzt, dass dieses Geld nun für andere Vorhaben eingesetzt wurde, deren Anträge wohl schon längere Zeit im Amt für Denkmalpflege lagen. Zwar haben er und die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Annerose Hamisch-Fischer, an der entscheidenden Sitzung für die Verteilung des Geldes teilnehmen und sich für die alte Schule einsetzen wollen. Doch hätten äußere Umstände ein rechtzeitiges Erscheinen vor Ort verhindert.
Traberth forderte die Gemeindevertreter auf, dem Eilantrag zuzustimmen, denn im Falle eines erneuten Geldsegens würde der Antrag dann schon im Amt für Denkmalpflege vorliegen. Auch Gerhard Kruspe, Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschusses, plädierte für den Eilantrag. Immer wieder sprach Kruspe in vergangenen Sitzungen die alte Schule an und hatte nun schon gehofft, mit dem Geld der Denkmalpflege erste Schritte einleiten zu können. Die Frage, ob sich die Gemeinde den Eigenanteil von 15 000 Euro bei einer Schuldenlast von über 1,5 Millionen Euro überhaupt leisten könne, ließ Kruspe nicht gelten. „Wenn wir so an die Sache herangehen, brauchen wir hier nicht sitzen“, so Kruspe. Dirk Becker
Dirk Becker
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