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Potsdam-Mittelmark: Vorerst kein Schutz für Rieselfelder

Wegen CDU- und FDP-Stadtfraktionen Entscheidung gegen Anschluss an Gewerbezentrum GVZ vertagt

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Teltow - Keinen Grund zur Eile, sehen die Fraktionen von CDU und FDP, die Rieselfelder südlich von Ruhlsdorf unter Schutz stellen zu lassen. Über den Dringlichkeitsbeschluss wird die Stadtverordnetenversammlung darum erst im Juni entscheiden – und nicht wie von der SPD-Fraktion gewünscht bereits auf der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten vergangenen Mittwoch.

Vergeblich hatte zuvor SPD-Fraktionschef und Ruhlsdorfer Ortsbürgermeister, Berndt Längrich, den mahnenden Zeigefinger erhoben, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Landesplanung bereits untersuche, ob sich Flächen westlich der Anhalter Bahn und der Genshagener Straße als Erweiterung für das nahe gelegene Güterverteilzentrum (GVZ) Großbeeren eignen würden.

Darum drängte Längrich die Stadtverordneten, schnell zu handeln: Nur so könnten die Rieselfelder noch den Status „Geschützter Landschaftsbestandteil“ erhalten. Zumal aus einer Informationsvorlage der Stadtverwaltung hervorgeht, dass die Möglichkeit besteht, die Teltower Flächen an das GVZ anzugliedern, um dessen „zukünftig hohen Bedarf an Logistikflächen zu gewährleisten“.

Diesen Landschafts- und Erholungsraum für Lagerhallen zu opfern, lehnen aber nicht nur viele Ruhlsdorfer ab, weil sie sich um den dörflichen Charakter ihres Ortes sorgen. Sonder auch die Lokale Agenda befürchtet, dass „zusätzliche Gewerbeflächen im Bereich der ehemaligen Rieselfelder zwischen Anhalterbahn, L40, L795 und Dorfstraße ... nicht nur Auswirkungen auf diesen Bereich haben wird, sondern richtungsweisend für die weitere Gesamtentwicklung Teltows“ sein werde. So haben es nun Vertreter der Initiative in einem Brief an Bürgermeister und Stadtverordnete geschrieben. Sie erinnern auch an das von der Stadt beschlossene Radverkehrskonzept, dass eine Wegeverbindung vom Mauerweg über die Kanalaue in den südlichen Landschaftsraum ausweise. Ebenso wird von der Agenda auf die im Rahmen des Stadtmarketings vorgesehene behutsame Entwicklung der umgebenden Kulturlandschaft verwiesen, die auch Anreiz für viele Bürger aus Berlin sei, Teltow als neuen Wohnsitz zu wählen.

Auch die Radtour (PNN berichteten), die kürzlich durch das Gebiet führte, war Anlass darüber nachzudenken, ob nicht bereits eine Erschließungsstraße über Teltower Gebiet bis zum Areal des GVZ auf Großbeerener Seite, ein zu großer Landschaftseinschnitt sei.

Einige Teilnehmern hatten bereits bei dieser Veranstaltung die Vermutung geäußert, dass mit dieser Anbindung eine Entwicklung zur gewerblichen Verdichtung der Flächen regelrecht angestoßen würde. Sie schlugen deshalb vor, dass die Stadt schnell eine Stellungnahme zu diesem Thema abgeben solle, „damit die Sache nicht womöglich in die falsche Richtung gehe“. K.Graulich

K.Graulich

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