Potsdam-Mittelmark: Vorfreude auf drei Märkten
Advents-Spaziergang in Werder (Havel) mit vielen Attraktionen
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Werder - Es wird noch mindestens drei Jahre dauern, bis das Freigut Werder komplett saniert ist. Doch schon jetzt erfreut sich das Areal zwischen Lendelhaus und der ehemaligen Saftfabrik auf Werders Insel besonders großen Interesses. Dies zeigte sich einmal mehr am Sonntag, als Eigentümer Harald Dieckmann die Tore zum ersten Advent öffnete. Zwischen Marktständen, an denen Erzeuger aus der Region ihre Produkte anboten, und zahlreichen anderen Attraktionen schauten viele Besucher vorbei.
„Advents-Spaziergang in Werder“ – unter der großen Überschrift stand ein neues Veranstaltungskonzept: Statt einem einzigen Weihnachtsmarkt auf der Insel gab es gleich drei, zwischen denen die Besucher flanierten. Traditionsgemäß hatte der Gewerbeverein auf dem Markt, im Zentrum der Insel selbst Stände aufgestellt und auch Anbieter von außerhalb zusammengerufen. Hier gab es unter anderem Handwerkserzeugnisse zu kaufen. Kinder drehten auf dem Pony eine Runde über den Platz und zwischen Glühwein und Lebkuchen kam jede Menge Vorfreude auf. Die Resonanz beurteilte Heike Imhof-Rudolf vom Gewerbeverein als sehr positiv, das „Drei-Märkte-Konzept“ sei aufgegangen. Die Besucherzahl sei wohl auch dadurch gegenüber den Vorjahren um einiges gewachsen. „Allerdings sitzt das Geld nicht mehr so locker.“
Die Stadtverwaltung hatte zwischen Rathaus und Mühle eine kleine Festmeile eingerichtet. Ein Höhepunkt war die Bilderausstellung zum Thema „Mühlen“ von Hans Jürgen Brauer im alten Rathaus, ein weiterer das ausverkaufte Adventskonzert in der Heilig-Geist-Kirche am Abend. Direkt an der Mühle hatten Janina Langner und Knut Samel aus Hönow einen Streichelzoo aufgebaut. Die beiden reisen mit Eseln, Ziegen, Schweinen und Kleintieren zu Märkten und Festen, besuchen aber auch Schulen und Kindereinrichtungen. Ein weiteres Projekt der beiden ist die „rollende Arche“, berichtet Samel. Mit Dromedaren und Kamelen im Gepäck reisen sie auch zu größeren Krippenspielen.
Währenddessen war Hausherr Dieckmann als Gästeführer im Freigut sehr gefragt. „Was wird hier passieren? Das ist die häufigste Frage, die mir von den Werderanern gestellt wird“, berichtete er. Der erste Schritt zur Sanierung ist bereits genommen: In den vergangenen Wochen wurde das Dach abgedichtet und die Regenrinnen erneuert.
Das Markttreiben fand in den Gewölben der alten Saftfabrik statt. Hier, wo künftig das Theater Ton & Kirschen eine Bühne finden soll, gab es am Sonntag unter anderem eine Zuckerbäckerei. Silvia Polster von der Freien Schule am Zernsee bereitete mit den Kindern Plätzchen zu, die dann gebacken wurden. Dafür hatte man extra einen mobilen Lehmbackofen aus Brandenburg kommen lassen.
Im Lendelhaus selbst las Ursula Dieckmann am warmen Ofen Grimms Märchen vor. In den Nachbarräumen stellte Kunsthändler Manfred Giesler Werke unter anderem von Johannes Grüzke aus. Thomas Lähns
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