Potsdam-Mittelmark: Votum für neues Feuerwehr-Gerätehaus in Glindow
Ersatz für das im Dezember 2006 abgebrannte Gebäude ist nun in Sicht
Stand:
Werder (Havel) - Seit knapp anderthalb Jahren warten die Kameraden der Glindower Feuerwehr auf den Bau eines neuen Gerätehauses. Im Dezember 2006 war ihr bisheriges Domizil in der Dr.-Külz-Straße Brandstiftern zum Opfer gefallen und ist seit dem stark beschädigt (PNN berichteten). Immer wieder hat die Wehrführung unwürdige Dienstbedingungen beklagt und Ersatz gefordert. Nach langem Ringen um Grundstücksfragen kann das Bauvorhaben nun in die konkrete Planung gehen. Am Mittwochabend behandelte der Werderaner Bauausschuss das Projekt.
Axel Wolf vom Bauamt begründete noch einmal die lange Vorlaufzeit, denn neben den Problemen beim Grundstücksankauf habe man auch auf die Zustimmung des Landesumweltamtes warten müssen. Die kam nicht ohne Weiteres: Der Emissionsschutz sorgte für Reibereien, denn nach Auffassung der Behörde sei das Martinshorn zu laut für die Nachbarn. Der Kompromiss sehe nun so aus, dass die Kameraden erst die Sirene einschalten dürfen, wenn sie das Grundstück mit den Fahrzeugen verlassen haben.
Zur Diskussion stehen im Moment zwei Entwürfe, beide sehen den Neubau am bisherigen Standort vor, dort aber näher an der Straße, direkt vor der Schule. Der Unterschied liegt in der Größe der Fahrzeughalle - und im Preis: Während nach Variante A das alte Gerätehaus zumindest zum Teil erhalten werden soll und künftig als Unterstand für ein Löschfahrzeug genutzt werden kann - die neue Halle wird dementsprechend kleiner - sieht Variante B den völligen Abriss des alten Depots vor. Dafür soll eine größere Fahrzeughalle mit insgesamt 190 Quadratmetern gebaut werden. Hier hätten dann zwei Löschfahrzeuge und ein Boot Platz, ein Lagerraum ist ebenfalls geplant.
Die erste Variante kostet 710 000 Euro, die Summe ist bereits für den Haushalt des kommenden Jahres „reserviert“worden. Das heißt: Noch in diesem Jahr kann die Ausschreibung erfolgen, der erste Spatenstich soll im kommenden Jahr erfolgen. Die zweite Variante wird mit Gesamtkosten von 869 000 Euro beziffert.
In beiden Entwürfen ist ein neuer zweigeschossiger Sozialtrakt vorgesehen: mit Umkleide- und Duschmöglichkeiten, Schulungsraum, Teeküche und einem Extrazimmer für die Glindower Jugendfeuerwehr.
Der Bauausschuss favorisierte einstimmig die zweite Variante und folgte damit dem Wunsch der Glindower Wehr und des Werderaner Feuerwehrchefs Lothar Boreck. An der Stelle des alten Depots sollen Stellplätze für Privatfahrzeuge entstehen, hieß es. Geordnetes Parken auf dem Hof und zwei Zufahrten garantieren, dass sich an- und ausrückende Kameraden nicht in die Quere kommen, so die Begründung. Eine endgültige Entscheidung fällt die Stadtverordnetenversammlung. Seitens der Wehrführung wurde die Entscheidung positiv aufgenommen. Erst vor kurzem wurde die Bliesendorfer Feuerwehr in die Glindower integriert, ein größeres Depot sei also sinnvoll, hieß es.Thomas Lähns
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