Potsdam-Mittelmark: Waldgemeinde räumt auf
Wilhelmshorster wollen Grundstücke auf eigene Faust entrümpeln und massiv gegen Sprayer vorgehen
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Wilhelmshorster wollen Grundstücke auf eigene Faust entrümpeln und massiv gegen Sprayer vorgehen Michendorf-Wilhelmshorst. Verfallene und verwilderte Grundstücke in Wilhelmshorst sollen jetzt eine Reinigungskur erfahren. Am Sonntagabend einigten sich Bürger des Ortes am „Wilhelmshorster Tisch“ auf langfristige und kontinuierliche Aufräumaktionen, mit denen der Ort verschönert werden soll. Darüber hinaus soll nun stärker gegen Graffiti und Vandalismus vorgegangen werden. Der jüngst ins Leben gerufene Stammtisch trifft sich monatlich im Restaurant „Forelle“ und soll Forum für interessierte Wilhelmshorster sein. Hier will man Lösungen für die typischen Probleme des Ortes finden. Eines davon sind die zahlreichen brach liegenden Grundstücke in privater Hand, aber auch öffentliche Plätze wie das Areal rund um den Bahnhof. „Wir haben bereits Container bestellt“, erläuterte der Sprecher des Stammtisches Matthias Engst. Der Anfang soll am 8. März gemacht werden, dann wird das schon lange verlassene Grundstück im Ravensbergweg, Ecke Firnenhang, entrümpelt. „Wir müssen irgendwo anfangen, ein Zeichen setzen“, erklärte Bürger Klaus Schwegmann die Aufbruchstimmung. Momentan steht jedoch noch die Frage im Raum, wem das Areal eigentlich gehört? Der ehemalige Gemeindevertreter Andreas Jentzsch möchte das im Voraus geklärt haben: „Wenn wir aufräumen, dann möchte ich schon wissen, für wen.“ Die Ermittlung vermeintlich unauffindbarer Grundstückseigentümer könne zusammen mit der Verwaltung Michendorf erfolgen. Versuche, diese Leute zum Aufräumen zu bewegen, habe es auch früher schon gegeben, erinnerte sich der stellvertretende Ortsbürgermeister Gerhard Mühlbach. „Das Ordnungsamt hat diese Leute oft genug angeschrieben.“ Das Problem: So lange von den Grundstücken keine Gefahr ausgeht, besteht kaum eine rechtliche Handhabe. „Aber wir wollen erst einmal sehen, wie die reagieren.“ Nachbarn sollen die Eigentümer anschreiben und gleich einen Kostenvoranschlag für das Aufräumen beilegen. Resignation vor solchen Problemen, und die habe sich mittlerweile eingebürgert, wollen man nicht länger hinnehmen. Ähnlich verhalte es sich mit den Graffiti, die an allen Ecken des Ortes auftauchen: Die Täter seinen in vielen Fällen bereits bekannt oder könnten im Handumdrehen ausfindig gemacht werden. „Wenn man die nicht ahndet, gibt man zu, dass es nicht interessiert“, so Jentzsch. Durch Befragungen an den Schulen oder einfach nur durch offene Augen könnten die Sprayer ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Eine etwas liberalere Methode hatte Mühlbach parat: „In Teltow hat die edis zusammen mit Jugendlichen ihre Stromhäuschen besprüht“, auch in Wilhelmshorst könnten Wände unter Erlaubnis auf diese Art gestaltet werden. An Vorschlägen mangelt es den Wilhelmshorstern nicht, vom „Subotnik“ bis hin zu einem kleinen Unternehmen, das im Auftrag der Verwaltung den Ort sauber hält. Der Grundgedanke ist, möglichst viele Mitbürger für die Ideen zu gewinnen. Unter anderem sollen die Schüler des Ortes mit einbezogen werden und auch am 8. März mit anpacken – immerhin seien sie ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde, so Schwegmann. Thomas Lähns
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