Potsdam-Mittelmark: Waldkita soll sich freien Träger suchen

Michendorf - Eine Waldkita in kommunaler Trägerschaft wird es in Michendorf vorerst wohl nicht geben. Der Sozialausschuss der Gemeinde hat jetzt abgelehnt, eine solche Einrichtung in der Großgemeinde selbst zu schaffen. Auch die Integration einer „Wald-Gruppe“ in eine der bestehenden gemeindeeigenen Kitas fand keinen Zuspruch. Sollte sich ein freier Träger für das Projekt finden, wolle man den aber unterstützen, hieß es.

Die Elterninitiative „Naturkinder Michendorf“ hatte sich an die Gemeinde gewandt und um Unterstützung bei der Gründung eines sogenannten Waldkindergartens gebeten (PNN berichteten). Das Konzept sieht vor, die Kinder grundsätzlich im Freien zu betreuen: Im Wald, auf Lichtungen und auf Wiesen. Hier sollen sie spielen, toben, lernen und essen. Allerdings soll das Waldkita-Leben nur am Vormittag draußen statt finden, nachmittags sollen die Kinder in vier Wänden von zwei Erziehern bis 16 Uhr betreut werden. Und dafür braucht die Initiative eigene Räume

„Wir betreiben bereits fünf Kitas mit unterschiedlichen Konzepten – wir können nicht um jedes einzelne Kind mit einem Extra-Konzept werben“, sagte Hauptamtsleiter Henry Barm und traf damit im Ausschuss auf Zustimmung. Zudem werde in den vorhandenen Kitas bereits „naturnah“ gearbeitet, sagte der Vorsitzende Gerhard Mühlbach (SPD). Mit dem Kita-Neubau in Michendorf und der geplanten Aufstockung in Wilhelmshorst sei auch der Platzbedarf gedeckt. Eine Waldgruppe oder eine ganze Kita führe nur zu weiteren Sach- und Personalkosten. Und der angekündigte Bedarf, so Mühlbach, müsse auch erst einmal nachgewiesen werden. Thomas Lähns