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Potsdam-Mittelmark: Wanderern den Weg geebnet

Kreis schwört auf Regionalbudget – Hilfe nicht nur für Hartz-IV-Empfänger

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Potsdam-Mittelmark - Es sollen zwei Ziele miteinander verknüpfen: Mit dem Regionalbudget will das Land Hartz-IV-Empfängern den Weg zurück ins Arbeitsleben ebnen, zum anderen soll etwas für die Entwicklung der Regionen getan werden. Seit fünf Jahren wird regelmäßig Geld aus dem Europäischen Sozialfonds nach Potsdam-Mittelmark ausgereicht – und fällt auf fruchtbaren Boden. So sind im Vorfeld des Deutschen Wandertages im Juni Arbeitsmaßnahmen gefördert worden, bei denen Wege neu beschildert und freigeschnitten wurden und auf Gefahrenquellen geprüft wurden.

Mit dem Ende des Wandertages soll die Entwicklung des Flämings zur Wanderregion nicht abgeschlossen sein. Die neue Förderphase für das Regionalbudget ist angelaufen, 2,3 Millionen Euro werden an den Kreis bis 2013 vergeben. Hinzu kommen 30 Prozent Eigenmittel.

Acht Projekte sollen damit auf die Beine gestellt werden, es geht um Schlagworte wie Qualifizierung und Integration von Langzeitarbeitslosen, Jugendlichen oder Alleinerziehenden, aber auch um die touristische Weiterentwicklung der Region. Ein Großteil der 620 000 Euro soll unter dem Motto „Wanderkompetenzzentrum“ verwendet werden. Auf Basis des vom Deutschen Wanderverband zertifizierten Burgenwanderweges zwischen Raben, Wiesenburg, Ziesar und Bad Belzig sollen auch andere Strecken im Kreis aufgewertet werden. Verantwortlich dafür ist der Arbeits- und Ausbildungsförderverein Potsdam-Mittelmark, der dafür in diesem Jahr fünf Langzeitarbeitslose im Raum Werder, zehn im Raum Brandenburg und 25 im Hohen Fläming einsetzt.

Doch der Ausbau des Wanderwegenetzes sei nur die eine Seite, unterstreicht Kristin Bruns, die das Projekt für den AAfV leitet. Die Teilnehmer werden auch fachlich qualifiziert, zum Beispiel durch den Wanderverband. „Sie sind mittlerweile mit dem Herzen dabei und schauen auch schon privat genau hin, ob ein Weg in Ordnung ist.“

Die Anforderungen an die Träger solcher Projekte sind hoch: 19 Prozent der Teilnehmer müssen am Ende solcher Maßnahmen einen Arbeitsplatz sicher haben, fünf Prozent einen Ausbildungsplatz. Weitere 13 Prozent müssten sich künftig ehrenamtlich zu engagieren.

Der AAfV hat für insgesamt drei Job-Projekte Geld aus dem neuen Regionalbudget erhalten: Neben dem „Wanderkompetenzzentrum“ sind das „Fit for Future“ – hier sollen die Arbeitschancen für alleinstehende Mütter und Väter verbessert werden – sowie „Aktiv für Arbeit“. Dabei geht es generell darum, Langzeitarbeitslose zu qualifizieren.

Weiterer Projektträger ist das Technologie- und Gründerzentrum Fläming, das die Gesundheits- und Tourismusbranche für Langzeitarbeitslose öffnen will. „Einerseits gibt es hier einen großen Fachkräftebedarf, andererseits aber auch viele Leute, die seit Langem auf eine Anstellung warten“, so TGZ-Geschäftsführer Michael Paduch. Die Lokale Aktionsgemeinschaft Fläming-Havel will indes ein Netzwerk „Tourismus im Hohen Fläming“ bilden und die Gesellschaft für Berufliche Bildung mit Sitz in Eisenhüttenstadt ein Modellprojekt für hilfebedürftige Jugendliche umsetzen. Thomas Lähns

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