Potsdam-Mittelmark: Wanderregion mit eigenem Profil
Mit dem Wandertag 2012 will der Fläming in die Top-Ten der deutschen Reiseziele – und dort bleiben
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Potsdam-Mittelmark - Was kommt nach dem Deutschen Wandertag 2012? Mit dieser Frage haben sich Experten aus den Bereichen Tourismus und Verkehr jetzt auf einer Tagung in Beelitz beschäftigt. Dazu hatten die Industrie- und Handelskammer und der Tourismusverband Fläming eingeladen. In drei Jahren sollen Zehntausende Besucher zum Großereignis vom 20. bis zum 25. Juni durch die Mittelmark wandern und dabei die Region kennen lernen. Damit der Werbeeffekt nicht verpufft und der Fläming auch langfristig im Gespräch bleibt, müsse sich die Region ein klares Profil geben, so eine der grundsätzlichen Forderungen.
„In fünf bis sechs Jahren wollen wir uns unter den Top Ten der beliebtesten Reiseregionen in Deutschland befinden“, formulierte Traugott Heinemann-Grüder, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fläming, das ambitionierte Ziel gegenüber den PNN. Dafür müsse jeder, der den Namen „Fläming“ hört, ein konkretes Bild vor Augen haben – „so wie man an Kühe und grüne Wiesen denkt, wenn jemand vom Allgäu spricht“, so Heinemann-Grüder. Damit könne man sich auch gegenüber anderen Regionen klar abgrenzen.
Das Wandern spiele für den Fläming eine grundsätzliche Rolle, unterstrich Heinemann-Grüder. Verbinden könnte man es zum einen mit dem Thema Gesundheit. In Zusammenarbeit mit den Krankenkassen, Physiotherapeuten und Wanderverbänden könne sich der Fläming zur Gesundheits-Wanderregion mausern. Der Kurstadt Belzig mit ihrer Steintherme und der Reha-Klinik käme dabei eine zentrale Rolle zu. Zweitens ließe sich das touristische Profil auch im Hinblick auf die Zielgruppe schärfen. Mit seinem hügeligen Relief biete der Fläming gerade für Senioren und Kinder angemessene Wanderrouten. Die Wege seien weniger steil und damit nicht so beschwerlich – und außerdem nicht so gefährlich wie jene in den Mittel- und Hochgebirgen. „Großeltern machen hier mit ihren Enkeln Urlaub, damit die Eltern auch mal Zeit für sich haben“ – das ist eine der Visionen des hiesigenTourismusverbandes.
Dafür soll bereits zum Deutschen Wandertag geworben werden. „Das Ereignis wird ein Schaufenster für ganz Brandenburg sein“, unterstrich Heinemann-Grüder, der deshalb auch auf finanzielle Unterstützung des Landes hofft. Allein die Werbung und Bewerbung würde rund 100 000 Euro kosten. An den fünf Tagen selbst ist unter anderem die Versorgung der Wanderfreunde fast ausschließlich mit märkischen Produkten wie Beelitzer Spargel und Spreewald-Gurken geplant. Dafür arbeite man bereits mit dem Markenverband Pro Agro zusammen. Zudem soll es traditionsgemäß eine Tourismusbörse geben: In Belzig sollen sich dann über 70 Anbieter aus dem ganzen Land präsentieren können.
Bis dahin müsse die ganze Region „von Kopf bis Fuß auf Wandern“ eingestellt werden, forderte Heinemann-Grüder. Zum einen müssten noch Wanderwege zertifiziert werden und sich die Mitwirkenden weiter vernetzen, zum anderen solle sich im Bewusstsein der Einheimischen niederschlagen, dass der Wandertag nicht zuletzt auch „wirtschaftlich Sinn“ mache. Thomas Lähns
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