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Die Rettung von gekenterten Wassersportlern wurde in Ferch geübt.

© KiG

Potsdam-Mittelmark: Wasserretter eröffneten Saison in Ferch Neue DLRG-Station

noch mit Fragezeichen

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Schwielowsee - Sonnenschein und perfektes Segelwetter, doch plötzlich fegt eine Windböe übers Wasser, erfasst ein kleines Segelboot beim Wendemanöver und bringt es zum Kentern. Zwei Mann gehen über Bord. Kurz darauf schrillen Alarmsirenen über den Schwielowsee und zwei Rettungsboote jagen zur Unfallstelle, die Verletzten werden geborgen und zur Fercher Seewiese gebracht. Dort haben sich bereits viele Neugierige versammelt, doch anders als sonst, sind sie diesmal erwünscht, denn die Aktion auf dem See war inszeniert und gehörte zur Auftaktveranstaltung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Brandenburg, die damit am Samstag die Wasserrettungssaison 2009 eröffnete. Auch das Technische Hilfswerk war dabei, die Wasserschutzpolizei und das Brandenburgische Bildungswerk, das über Ausbildungsmöglichkeiten im Rettungsdienst informierte.

Unfälle mit Booten sind auf dem Schwielowsee keine Seltenheit, da das Gewässer manchmal tückisch sein kann. Auch Badende geraten in Situationen, in denen sie den Beistand der Lebensretter brauchen. Doch nicht immer sind die Retter so schnell zur Stelle. Zwar hat nun auch Töplitz nach Potsdam und Glindow eine Wasserrettungsstation, aber hinter dem Fercher Projekt steht nach wie vor noch ein Fragezeichen. Seit vier Jahren liegen die Pläne für eine Station bereits vor. Vor allem weil Wassertourismus immer mehr zunimmt, drängte am Samstag nicht nur Ferchs Ortsvorsteher Roland Büchner darauf, das Vorhaben mit Hilfe des Landkreises zu beschleunigen. Spätestens im nächsten Jahr soll die Station gebaut werden. Die entsprechenden Voraussetzungen haben der Fercher Segelverein und Marina-Investor Günter Matz bereits auf dem Gelände neben der Seewiese geschaffen, wie sich Vizelandrat Christian Stein (CDU) am Samstag überzeugen konnte. Vorgesehen ist, neben der Station eine Möglichkeit zum Bergen von havarierten Booten zu errichten. Auch der bisherige Wasserwanderstützpunkt soll attraktiver werden. „Das gesamte Areal wird als Ganzes entwickelt“, sagte Büchner. Immer wieder sei an den Plänen gefeilt worden, nachdem das Gelände über Jahre liegengeblieben war. Nach den Vorstellungen der Gemeindevertretung ist auf dem Hang eine zweigeschossige Wohnbebauung vorgesehen, allerdings soll die Sichtachse auf das Wasser frei bleiben. Kompromissbereit habe sich Investor Matz auch bei der Festwiese gezeigt, die Eigentum der Gemeinde werden soll und somit jederzeit öffentlich zugänglich ist, weshalb dort ein öffentlicher Spielplatz hergerichtet werden konnte. Auch die Uferpromenade wird noch in diesem Jahr bis zum Wiesensteg weitergebaut. Zu den Planungen gehört zudem ein Restaurant mit Saal und Terrasse. Allerdings soll der Bau in der Uferzone errichtet werden und darin liegt das Problem. „Denn dieser Bereich ist Landschaftsschutzgebiet“, erklärte Vizelandrat Stein, „und für eine Bebauung ist eine Befreiung von den dafür geltenden Einschränkungen notwendig“. Ortsvorsteher und Vizelandrat hoffen nun, auch diese Hürde überwinden zu können. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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