Potsdam-Mittelmark: Weichen für Sporthalle gestellt
B-Plan für Neubau in Fichtenwalde auf dem Weg
Stand:
Beelitz - Der geplante Neubau der Fichtenwalder Sporthalle rückt näher. Die Beelitzer Stadtverordneten haben auf ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, mit einem Bebauungsplan die dafür notwendige Grundlage zu schaffen. Entstehen soll die Halle auf einer 8000 Quadratmeter großen Fläche nordöstlich der Friedrich-Engels-Straße, die im Moment noch Wald ist. Die Sporthalle soll Teil des Grundschulcampus werden, aber auch den Sportlern der Vereine aus Fichtenwalde und den Nachbarorten sowie der Feuerwehr zur Verfügung stehen.
Allerdings findet das Projekt nicht nur Fürsprecher. Die schärfste Kritik an dem Bauvorhaben kam von Gerhard Thiele, Vorsitzender der GFT-Fraktion und Fichtenwalder Ortsbeiratsmitglied. Er hat den Stadtverordneten einen Katalog mit insgesamt 15 Bedenken gegen den Hallenneubau vorgelegt. In erster Linie geht es ihm um die Kosten des Millionen-Projektes und um die Nachfrage, die eine neue Sporthalle in Fichtenwalde in Anbetracht rückläufiger Bevölkerungszahlen zu erwarten habe. Für den Schulsport sei die vorhandene Turnhalle mehr als ausreichend, argumentierte Thiele, und „der Bau einer Sporthalle für Vereins- und Freizeitsport ist eine freiwillige Aufgabe, die entsprechend Kassenlage finanziert werden kann. Die Kassen der Kommune sind leer“, so der GFT-Fraktionschef. Er verwies auf weitere Investitionen, die ein Hallenneubau nach sich ziehen würde, wie die ohnehin nötige Sanierung der alten Halle und die technische Erschließung der neuen. „Bisher gibt es noch keinen Nachweis über die Betreiberkosten und die Finanzierung derselben“, so Thiele, der schließlich auch die Förderfähigkeit infrage stellte.
Die allerdings unterstrich Bürgermeister Thomas Wardin (SPD). Er verwies auf eine Zwei-Drittel-Förderung aus dem Topf für die Integrierte Ländliche Entwicklung. Bei den übrigen Stadtverordneten sorgte die Kritik aus der GFT für Ärger, allem voran bei Fichtenwaldes Ortsvorsteher Tilo Köhn. „Seit 2001 verfolgen wir dieses Projekt“, sagte er, „und der Ortsbeirat hat sich mit vier zu eins Stimmen dafür ausgesprochen.“ Vor vier Jahren hat sich zudem eine Interessengemeinschaft gegründet, die den Hallenbau vorantreiben will. Ihr Argument: Schon jetzt sei die baufällige alte Turnhalle täglich ausgebucht. Allein der SV Fichtenwalde hat 400 Mitglieder in den Sektionen, hinzu kommt der SV Busendorf, der ebenfalls die Halle nutzt.
Mit dem Bebauungsplan würden erst einmal Voraussetzungen geschaffen werden – nicht mehr, argumentierte Ortsvorsteher Köhn. Die anderen Fraktionen folgten dieser Einschätzung und sprachen sich für die Aufstellung des B-Plans aus. Gebaut werden soll die Halle in den kommenden beiden Jahren. Thomas Lähns
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: