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Potsdam-Mittelmark: Weihnachtswette für die Jugend

Fast hundert Glindower Weihnachtsmänner sorgten für eine schöne Bescherung

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Werder · Glindow - Wohnt der Weihnachtsmann wirklich am Nordpol? Am Samstagvormittag sah das etwas anders aus: Fast hundert Weihnachtsmänner und -frauen versammelten sich in Glindow vor dem örtlichen Rewe-Markt und stimmten gemeinsam Weihnachtslieder an. Anlass war eine Wette zwischen Marktleiter Reinhard Fischer und Ortsbürgermeister Sigmar Wilhelm: Wenn sich bis 11 Uhr 50 Glindower in entsprechendem Kostüm einfinden würden, sponsert die Rewe-Kette 1000 Euro für wohltätige Zwecke.

Kurz vor 11 Uhr ist die Stimmung noch etwas verhalten, erst wenige Weihnachtsmänner stehen vor dem Supermarkt-Eingang. Aber nach und nach strömen die kostümierten Glindower unter Jubelrufen auf den Parkplatz. Die Begrüßungsformeln gehen vom „Frohe Weihnachten!" bis hin zu „Glindow helau!“. Da kann man schon ahnen, wer hinter den weißen Bärten steckt. Ortsbürgermeister Wilhelm, selbst mit roter Zipfelmütze ausgestattet, stellt die Chorreihen auf und stimmt mit dem Akkordeon die ersten Töne an.

Erst am Mittwoch sei die Wette besiegelt worden, erzählt er – wenig Zeit, um die Glindower zu mobilisieren. Aber die Anrufe bei den Vorsitzenden der hiesigen Vereine hätten ausschließlich Zusagen gebracht. „Das zeigt doch, dass unser Ortsleben eine stabile Basis hat“, freut sich das Oberhaupt. Schwieriger sei es gewesen, Kostüme zu bekommen. „Das ist eine echte Marktlücke“, lacht er. Ein Blick auf die Weihnachtsmänner verrät: Hier wurde vieles selbst gebastelt und geschneidert.

Während dessen ist Marktleiter Reinhard Fischer mit dem Zählen beschäftigt. Die ungewöhnliche Wette, so zeigt sich bald, hat er verloren. Trotzdem strahlt er über das ganze Gesicht. Sein Markt sei in Glindow fest verwurzelt, erklärt er die Freude. Und außerdem wird so noch mehr weihnachtliche Stimmung in den Ort gebracht. Die Weihnachtsmann-Aktion findet deutschlandweit statt, berichtet der Glindower Rewe-Chef. Auch in Nuthetal habe er heute noch einen Termin.

Punkt 11 Uhr sind die fünfzig schon längst überschritten. Sigmar Wilhelm greift routiniert in die Tasten und stimmt mit dem Chor der Weihnachtsmänner die Lieder „O Tannenbaum“ und „Lasst uns froh und munter sein“ an, während sich Marktleiter Fischer mit dem großen Symbol-Scheck dazu gesellt. Es wird gesungen und schließlich auch noch geschunkelt.

Das Geld, so hat man sich bereits geeinigt, soll für die vielfältige Jugendarbeit in den Glindower Vereinen ausgegeben werden – eine Bescherung, für die am Samstag immerhin fast hundert Weihnachtsmänner gesorgt haben. Und wer weiß, womöglich war auch der echte darunter. Thomas Lähns

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