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Potsdam-Mittelmark: „Weil ich Dich liebe“

Müller-Westernhagen erlaubt Musical in Werder

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Werder (Havel) - Pfarrer Georg Thimme war mit seiner Familie auf dem Rückweg von einer Urlaubsreise. Im Auto lief eine CD von Marius Müller-Westernhagen. „Weil ich Dich liebe“, „Geiler is schon“, „Nimm mich mit“ – Thimme überlegte, dass es viele Parallelen zum „Gleichnis vom verlorenen Sohn“ gibt. Er bekam die Adresse heraus und fragte mehrmals bei Müller-Westernhagen nach, ob er seine Songtexte für eine Inszenierung mit Laiendarstellern in Werder nutzen darf. Werders Pfarrer hat in seiner beruflichen Laufbahn schon mehrere Musicalprojekte auf die Beine gestellt, zuletzt mit zwölf Werderaner Jugendlichen „Die Verschwörung“ von Matthias Hanßmann. Er hatte das neue Projekt schon abgeschrieben, als nach einigen Wochen doch noch eine Zusage aus dem Büro Müller-Westernhagen eintraf. Die Freude war riesig.

Thimme findet, dass das Gleichnis aus dem Lukasevangelium in einer Zeit, in der sich fast alles ums Geld dreht, nicht nur Christen etwas angeht. Worum geht es? Der jüngere Sohn verlangt von seinem reichen Vater, dass er ihm sein Erbteil auszahlt. Der Sohn verprasst das Geld im Ausland und fällt vom Glaube ab. Bettelarm und reumütig kehrt er zurück zum Vater und bittet um Arbeit als Tagelöhner. Anders als der ältere Bruder freut sich der Vater, dass der Jüngste „wieder lebendig“ geworden ist, und bereitet ihm einen festlichen Empfang.

Ein Team von zehn Leuten adaptiert die Story derzeit ins Hier und Heute. Aus dem verlorenen Sohn ist Alex geworden, ein junger Mann aus gutem Elternhaus, der das Erbe als Startgeld für eine Karriere in der Rockmusik-Branche nutzt, bis er dem Druck nicht mehr standhält und auf der Bühne zusammenbricht. Das Mädchen Engel hilft ihm auf der Suche nach seinem wahren Ich

Es soll nicht allein ein Projekt der evangelischen Heilig-Geist-Gemeinde werden. Bei einer Talkrunde im Treffpunkt hatte der Pfarrer Katrin Gütschow getroffen, die für den Job e.V. im Jugendclub 01 arbeitet. Für die Umsetzung des Musicals wurde der Kontakt wieder aufgewärmt, inzwischen haben sich sowohl im Jugendclub als auch in der Kirchengemeinde schon viele Interessenten für das Projekt gemeldet. Thimme rechnet damit, dass es etwa 50 Mitwirkende geben wird. Am 27. August soll die Musical-Inszenierung mit einer „Startparty“ beginnen, zu der alle eingeladen sind, die mitmachen wollen.

„Bei dem Projekt soll jeder seine persönlichen Fähigkeiten und Gaben einbringen können“, sagt Katrin Gütschow. Neben Darstellern, Tänzern und Musikern würden Leute für Bühnenbild und Technik gesucht, selbst für die Kinderbetreuung bei den Proben. Von den Darstellern wird einiges abverlangt, denn für die Handlung gibt es nur einen groben Entwurf. „Die Szenen sollen bei der Auseinandersetzung mit dem Text entstehen“, so Gütschow. Vom Schüler bis zum Rentner könne jeder mitmachen. Geprobt wird freitags und auch der erste Aufführungstermin steht bereits fest: Am 18. Mai 2012 in der Heilig-Geist-Kirche Werder ist Premiere. Für sie Songs von Müller-Westernhagen wird eine Coverband gebildet. Henry Klix

Infos im Internet unter:

www.werder-musicals.de

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