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Potsdam-Mittelmark: Weiter Jagd nach dem Ehec-Erreger

Kreis zieht Bockshornklee aus dem Verkehr

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Potsdam-Mittelmark - Die Ehec-Epidemie beschäftigt nach wie vor den Landkreis. Das Gesundheitsamt hat jetzt den Handel mit Lebensmitteln und Arzneien untersagt, die den Samen des ägyptischen Bockshornklees enthalten. Es gehe vor allem um Präparate, Tees und ähnliche Produkte, die von sogenannten „Kräuterhexen“ und anderen kleineren Heilmittel-Herstellern zusammengebraut werden. Sollten diese Bockshornklee-Samen enthalten, der zwischen 2009 und 2011 aus Ägypten importiert worden ist, seien sie sofort aus dem Verkehr zu ziehen.

„Es ist eine zusätzliche Absicherung“, sagte Amtsärztin Johanna Aulich gestern auf PNN-Anfrage. Denn dass der ägyptische Bockshornklee tatsächlich Überträger des Ehec-Erregers ist, sei in noch keiner Probe nachgewiesen worden. Allerdings steht die Pflanze unter Verdacht: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte einen Zusammenhang zwischen einer Lieferung von Bockshornklee-Samen und dem Ausbruch der Epidemie in Frankreich nachgewiesen. Der Erreger hatte sich vor drei Monaten auch in Deutschland ausgebreitet, insgesamt 50 Menschen sind gestorben.

Der Landkreis richtet seine Recherchen jetzt vor allem auf die privaten Heilmittelproduzenten. Industriell gefertigte Präparate und Lebensmittel würden von übergeordneten Behörden kontrolliert werden, so Aulich. Die Rückmeldungen der hiesigen „Kräuterhexen“ hätten bislang ergeben, dass keine den Bockshornklee-Samen verwenden würde. Der Samen gilt als Mittel zur Behandlung von Diabetes oder zur Linderung von Menstruationsbeschwerden. Thomas Lähns

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