Potsdam-Mittelmark: Weitere Bäume müssen fallen Zusätzliche Mittel für Baumpflege in Michendorf
Michendorf - Michendorfs Baumschützer müssen nochmal die Zähne zusammenbeißen: 52 Bäume sollen noch in diesem Jahr gefällt werden, die meisten in den Ortsteilen Michendorf und Wilhelmshorst. Das hat das Ordnungsamt auf der jüngsten Gemeinderatssitzung angekündigt.
Stand:
Michendorf - Michendorfs Baumschützer müssen nochmal die Zähne zusammenbeißen: 52 Bäume sollen noch in diesem Jahr gefällt werden, die meisten in den Ortsteilen Michendorf und Wilhelmshorst. Das hat das Ordnungsamt auf der jüngsten Gemeinderatssitzung angekündigt. Damit fielen innerhalb eines Jahres 184 Bäumen der Kettensäge zum Opfer. Grundlage bieten sogenannte Vitalitätseinschätzungen, welche in den letzten Monaten erstellt worden sind – und die nicht nur Zustimmung finden.
Das Michendorfer Baumkataster – ein Herzensprojekt des Rathauses – ist so gut wie fertig, 6658 Bäume wurden darin aufgenommen. Tote und kranke Gewächse wurden von einem Gutachter geprüft. Ordnungsamtsleiterin Katleen Liermann sagte, dass es zwar keine Verpflichtung gibt, ein Kataster zu erstellen, doch habe die Gemeinde die Pflicht zur Verkehrssicherung. Der könne man mit dem Überblick besser nachkommen. Außerdem steht auch in Michendorf die Einführung der doppischen Haushaltsführung vor der Tür, dann müssen Werte der Gemeinde wie Straßen, Gebäude oder eben Bäume ohnehin aufgelistet werden.
Die vielen Fällungen in so kurzer Zeit erklärt Liermann damit, dass in den vergangenen zehn Jahren kaum etwas in Sachen Baumpflege getan worden sei. Jetzt stehen beträchtliche Kosten ins Haus. Die 100 000 eingeplanten Euro für Baumpflege sind in diesem Jahr längst ausgegeben. Im Nachtragshaushalt, der am Montag verabschiedet wurde, sind weitere 40 000 Euro eingestellt. Allein die Hälfte davon sei für Pflege und Neupflanzungen angedacht. Am Wochenende hatte das Ordnungsamt zu einer Exkursion nach Wilhelmshorst eingeladen. Vor Ort wurden „Fällkandidaten“ in Augenschein genommen. Wie Grünen-Abgeordneter Andree Halpap im Nachhinein berichtet, konnte der Gutachter nicht alle Fragen endgültig klären, zum Beispiel ab wann genau die Verkehrssicherheit durch einen maroden Baum beeinträchtigt wird und ob es sich nicht doch in einigen Fällen lohnen würde, die Krone oder den Stamm zu sichern, statt zu fällen. Dennoch werten auch die Grünen den Termin als Erfolg, „um uns Bürgern die Baumfällungen transparenter zu machen“. Die Initiative „Wilhelmshorst plus“ forderte, das Baumkataster öffentlich auszulegen. Thomas Lähns
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: