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Potsdam-Mittelmark: Weitere Unterkünfte für Flüchtlinge

Landkreis will seine Verpflichtungen erfüllen

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Potsdam-Mitelmark - Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass er bei der Aufnahme von Flüchtlingen mauere. „Bis Ende Dezember 2012 werden wir alle uns zugewiesenen Asylbewerber untergebracht haben“, kündigte der verantwortliche Teamleiter im Fachdienst für Soziales und Wohnen, Andreas Burdag, am Dienstag an. Dafür werde derzeit weiterer geeigneter Wohnraum geschaffen. Wie andere Bundesländer auch ist Brandenburg derzeit von rasant steigenden Flüchtlingszahlen betroffen. In diesem Zusammenhang hatte der Leiter der in Eisenhüttenstadt ansässigen zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber, Stephan Bock, Kritik an Potsdam-Mittelmark und drei weiteren Landkreisen geübt (PNN berichteten). Trotz rechtzeitiger Prognose hätten sie nicht die nötigen Kapazitäten geschaffen, um genügend Asylbewerber aufzunehmen, so Bock. Auch der Pressesprecher des brandenburgischen Sozialministeriums, Florian Engels, sagte gegenüber den PNN, Potsdam-Mittelmark gehöre zu den Landkreisen, die derzeit noch nicht genug Plätze bereithalten, um ihre Quote zu erfüllen.

Keinesfalls wolle man sich aber – wie von CDU-Landtagsfraktionschef Dieter Dombrowski kritisiert – seiner Aufgabe entziehen, hieß es seitens des Landratsamtes. Von den Flüchtlingen, die jährlich nach Brandenburg kommen, muss Potsdam-Mittelmark entsprechend einem speziellen Schlüssel jährlich 8,2 Prozent aufnehmen – in diesem Jahr 204 Personen. Bisher seien im Landkreis 108 Flüchtlinge aufgenommen worden, teilte die Fachdienstleiterin für Soziales und Wohnen, Gertrud Meißner, mit. Im einzigen Wohnheim in Bad Belzig leben derzeit 135 Menschen

Um zusätzliche geeignete Plätze zu schaffen, habe man ab Juni und dann mit einer gesonderten Presseaktion im Oktober im Landkreis ansässige Wohnungsgesellschaften und Privatvermieter angesprochen. „Dabei setzt der Landkreis weniger auf Massenunterkünfte, sondern auf Unterbringung in Wohnungen mit einem entsprechenden gesellschaftlichen Umfeld“, so Meißner. Begleitend dazu würden die Asylbewerber spezielle sprachliche und soziale Betreuung erhalten. Das sei auch mit der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt so besprochen worden.

Nach dem jüngsten Aufruf haben sich laut Landratsamt inzwischen die Städte Beelitz, Treuenbrietzen und Ziesar gemeldet und Wohnraum zur Unterbringung von Asylbewerbern zur Verfügung gestellt. Zudem werde der Landkreis auch größere Unterbringungsmöglichkeiten wie zum Beispiel in Beelitz anmieten müssen. Dabei soll eine Kapazität von 40 Plätzen aber nicht überschritten, so Meißner. Hagen Ludwig

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