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Potsdam-Mittelmark: Weiterer Wohnungsbau am Strengfeld

Grünes Licht aus Bau- und Hauptausschuss / Anlieger wehren sich mit Anwälten gegen neue Nachbarn

Stand:

Werder (Havel) - Es ist so gut wie entschieden: Auch der Siedlungsrand des neuen Wohngebietes Am Strengfeld kann weiter bebaut werden. Südwestlich der Straße Am Plötzhorn sollen auf 2,5 Hektar brachliegenden Wiesen insgesamt 20 straßenbegleitende Einfamilienhäuser entstehen, viele davon mit Blick auf den Glindower See. Dafür haben sich jetzt sowohl der Bau- als auch der Hauptausschuss ausgesprochen.

Die Grundstücke werden mindestens 750 Quadratmeter groß sein, eine für heutige Verhältnisse lockere Bebauung also. Auf der anderen Straßenseite ist man über den versperrten Seeblick natürlich sauer, Anwohner hatten sich im Zuge des Bebauungsplanverfahrens gegen die neuen Häuser gesperrt und an mündliche Zusagen des früheren Investors erinnert: Der hatte in den 90er Jahren versprochen, dass die andere Straßenseite frei bleibt, und für die schöne Aussicht dem Vernehmen nach gutes Geld kassiert. Von drei Betroffenen wurde ein 22-seitiges Anwaltsschreiben im Rathaus eingereicht, in dem auch vor Natureingriffen gewarnt wird.

Doch es nutzt wohl nichts: Nachdem die Ausschüsse den Bebauungsplan für die 20 neuen Häuser befürwortet haben, werden die Stadtverordneten am 28. Mai voraussehbar nicht anders entscheiden, nur die SPD ist sich noch uneins über ihr Abstimmungsverhalten. Das Ingenieurbüro Kagel als Entwicklungsträger hat derweil gute Argumente: Hatte man sich Anfang der 90er Jahre an die komplizierten Verhältnisse auf der anderen Straßenseite noch nicht herangetraut und den Bebauungsplan auf der Straßenmitte enden lassen, so sieht es heute anders aus. Alle Eigentumsfragen sind geklärt, und Kagel konnte Verträge mit den Eigentümern abschließen, die hier zumeist für sich oder Familienmitglieder bauen wollen. Die vorhandene Erschließung und die bestehenden Handelseinrichtungen würden besser ausgenutzt. Und nicht zuletzt würden durch die Verdichtung erschlossener Siedlungen andere Flächen im Außenbereich vor einer Bebauung geschützt werden. „Seit den 90er Jahren ist das Areal im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt“, sagt Wolfgang Kagel. Darauf sei auch Rücksicht genommen worden, als 1998 die Grenzen des Landschaftsschutzgebietes „Potsdamer Wald und Havelseen“ festgelegt wurden. Nur die Hausgärten werden in das Landschaftsschutzgebiet ragen, hier dürfen deshalb nur heimische Gehölze gepflanzt werden.

Der ein Hektar große Eingriff werde durch einen ökologischen Waldumbau in Bliesendorf kompensiert, wo aus einem ein Hektar großen Kiefernwald ein Mischwald werden soll. Henry Klix

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