Potsdam-Mittelmark: Weniger Karies bei Kindern
Positive Ergebnisse bei den Reihenuntersuchungen des mittelmärkischen Landratsamtes
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Potsdam-Mittelmark - Immer mehr Kinder in Potsdam-Mittelmark haben ein kariesfreies Gebiss. Gut 75 Prozent der Mädchen und Jungen im Kindergartenalter verfügen über makellose Zähne. Nur 15 Prozent waren behandlungsbedürftig. Diese Zahlen nannte Johanna Aulich, Leiterin des Gesundheitsdienstes beim Landratsamt, gestern auf einer Pressekonferenz. 1994 waren lediglich 55 Prozent der Kinder nicht von Karies betroffen, und bei 32 Prozent musste gebohrt werden. Ähnlich gute Zahlen gibt es für den Grundschulbereich.
Johanna Aulich führte diesen Erfolg auch auf ein engmaschiges Untersuchungssystem des Kreisgesundheitsdienstes in Kindergärten und Schulen zurück. Dazu gehören jährliche Reihenuntersuchungen und Gruppenprophylaxe, für die es beim Landratsamt drei Teams mit je einer Zahnärztin und einer Helferin gibt. 83 Prozent aller Mädchen und Jungen im Kindergartenalter und 92 Prozent aller Grundschüler sind 2006 von ihnen betreut worden. Das sei laut Aulich ein ausgezeichneter Betreuungsgrad. Noch 1994 war nur die Hälfte aller Kinder erreicht worden. Gut komme in den Schulen die Gruppenprophylaxe mit Anleitung zum Zähneputzen und zur richtigen Ernährung an.
Besonders wichtig sei eine umfassende Prävention aus zahnmedizinischer Sicht im Grundschulalter durch den Wechsel vom Milchgebiss zum bleibenden Gebiss, so Johanna Aulich. Dabei komme es darauf an, Schäden bei durchbrechenden Zähnen sowie Fälle für den Kieferorthopäden sehr frühzeitig zu erkennen.
Ebenfalls einmal im Jahr werden die Kindergartenkinder im Landkreis auch von einer Kinderärztin des Landratsamtes untersucht. Dafür sind in Potsdam-Mittelmark vier Teams mit je einer Ärztin und zwei Helferinnen unterwegs. Nach den für 2006 zusammengestellten Zahlen weisen 7,5 Prozent der Kinder verschiedenartige Störungen auf. Am häufigsten dabei sind die Sprach- und Sprechstörungen mit mehr als 13 Prozent, gefolgt von Bewegungsstörungen, komplexen Entwicklungsstörungen und verschiedenen Formen der Seh- und Hörschwäche. Hilfe können Eltern und ihre Kinder in den zwei interdisziplinären Frühförderstellen des Landkreises am Krankenhaus Belzig und im Evangelischen Diakonissenhaus Teltow finden.
Zu den kinderärztlichen Untersuchungen in den Kitas, zur Einschulung und in den 10. Klassen gehört auch eine Überprüfung des Impfausweises. Dabei habe sich gezeigt, dass die mittelmärkischen Schulanfänger im Vergleich zum Bundesdurchschnitt gut geschützt sind, heißt es im Geschäftsbericht des Fachdienstes Gesundheit für das Jahr 2006. So liegen die Immunisierungsraten zum Beispiel gegen Hepatitis B, Polio, Tetanus und Diphtherie bei 95 Prozent. Ähnlich gute Ergebnisse gebe es bei den Kita-Kindern. Ganz anders sieht jedoch das Bild bei den Abgängern der 10. Klassen aus. Hier liegt die Immunisierungsrate für diese Krankheiten nur bei knapp 70 Prozent. Abhilfe soll eine intensive Aufklärungsarbeit des Jugendgesundheitsdienstes in den Schulen bringen. Hagen Ludwig
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