Potsdam-Mittelmark: Weniger Pflanzenschutzmittel
Versuchsprogramm soll Risiken beim Verzicht bestimmen
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Versuchsprogramm soll Risiken beim Verzicht bestimmen Pflanzenschutzmittel sollen künftig in Brandenburgs Wäldern sparsamer eingesetzt werden. Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD) gab grünes Licht für ein Versuchsprogramm, das ökologische und ökonomische Risiken beim Verzicht auf diese Mittel bestimmen will, wie das Ministerium ankündigte. Auf rund 90 Hektar Versuchsfläche in der Schorfheide würden Pflanzenschutzmittel nicht mehr ausgebracht. Dort war schon im vergangenen Jahr auf den Einsatz der „chemischen Keule“ gegen die Raupen des Nonnenfalters verzichtet worden. „Die Schädlingssituation in den Wäldern bleibt angespannt, darum wollen wir genau ermitteln, unter welchen Umständen in Zukunft auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden kann und wo zum Erhalt des Waldes ein solcher Einsatz unverzichtbar bleibt“, sagte Birthler. In den Gebieten, wo im vergangenen Jahr die Raupen des Nonnenfalters über die Bäume hergefallen waren, analysieren Experten der Landesforstanstalt Eberswalde nun die Schäden und die Regenerationsfähigkeit des Waldes. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen durch abgestorbene Bäume, die Vermarktung der großen Holzmengen sowie die Wiederbewaldung würden untersucht. Ein einmaliger Befall könne von Kiefernbeständen verkraftet werden, doch mehrjährige Schädigungen würden sie nicht überstehen, sagte Birthler. In einigen Bereichen der Schorfheide werde deshalb ein gezielter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorbereitet, weil auch dieses Jahr die Nonne wieder Probleme bereite. Naturschutzregionen, Gewässer und andere sensible Bereiche seien allerdings ausgenommen. Das auf mehrere Jahre angelegte Programm solle zeigen, ob Eingriffe in den Naturhaushalt notwendig sind, so das Ministerium.
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