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Potsdam-Mittelmark: Weniger Straftaten in Werder und Beelitz

Die Polizei zieht Bilanz: Kaum schwere Verbrechen im vergangenen Jahr

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Die Polizei zieht Bilanz: Kaum schwere Verbrechen im vergangenen Jahr Werder/Beelitz - Die Kriminalität im Potsdamer Umland geht zurück – das belegen die jüngsten Statistiken der Polizeiwachen in Werder und Beelitz. Gestern zogen die Verantwortlichen in einem Pressegespräch Bilanz. So wurden in der Blütenstadt und der angrenzenden Gemeinde Schwielowsee im vergangenen Jahr 2617 Straftaten aufgenommen, im Bereich der Wache Beelitz - dieser umfasst auch die Gemeinden Michendorf und Seddiner See - waren es 2428. Gegenüber dem Vorjahr ist damit ein Rückgang von 17 beziehungsweise acht Prozent zu verzeichnen. Knapp 60 Prozent aller Fälle in Werder und 55 Prozent der Fälle in Beelitz konnten aufgeklärt werden - eine im Bundesvergleich hohe Quote. „Dennoch bitten wir unsere Mitmenschen, in Sachen Nachbarschaftshilfe und Wachsamkeit nicht nachzulassen“, betonte der Werderaner Wachenleiter Jürgen Senger. An die Zivilcourage appellierte auch Jörg Hennig, Leiter des Kommissariats Allgemeine Delikte in Werder. Oft würden Bürger nicht bereit sein, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen, obwohl sie eine Straftat beobachtet haben. Als „Highlight“ im vergangenen Jahr bezeichnete Hennig den Ermittlungserfolg der hiesigen Polizei gegen eine Geldfälscherbande, die ihre Werkstatt in Caputh errichtet hatte (PNN berichteten). Darüber hinaus habe es 2004 keine größeren Verbrechen gegeben. Die Hälfte der in Werder aufgenommenen Straftaten seien so genannte Eigentumsdelikte gewesen – also Fälle rund um den Diebstahl. In Beelitz waren es nur 43 Prozent. Detlef Schulze, Leiter des zuständigen Kommissariats, führt dies auf die Tatsache zurück, dass es in der Spargelstadt kein großes Einkaufszentrum gibt. Ein typisches Beelitzer Problem sind die permanenten Farbschmierereien im Bereich der Altstadt - zirka 200 hatte die Polizei im vergangenen Jahr gezählt. Auch die hohe Aufklärungsrate von 90 Prozent scheint die teilweise längst bekannten Sprayer nicht abzuschrecken. Durch die Takes, also das Markenzeichen, welches jeder Sprayer unter sein „Werk“ setzt, seien die Übeltäter in der Regel schnell gefunden, so Schulze. Allerdings könne man den Schmierern kaum strafrechtlich zu Leibe rücken. Auffällig ist außerdem die hohe Zahl von Tankbetrügern, die vornehmlich an den Tankstellen am Autobahnrastplatz Michendorf ihr Gefährt füllen und ohne zu bezahlen davonbrausen. 140 mal waren Sprit-Diebe hier 2004 unterwegs. Da viele Nummernschilder gestohlen sind oder die Fahrer aus dem Ausland kommen, würden auch Sicherheitskameras wenig nützen, erläuterte die Leiterin der Beelitzer Wache, Susanne Fischer. In Sachen Drogenmissbrauch vermeldeten die Beelitzer zwar nur 59 aufgenommene Straftaten – die Dunkelziffer liege aber weit höher, hieß es. Thomas Lähns

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