Potsdam-Mittelmark: Weniger Unfälle und Kriminalität
Polizeichef lobt Zusammenarbeit mit Bürgern in Schwielowsee / Bei Tempo-Tests meist einheimische Raser
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Polizeichef lobt Zusammenarbeit mit Bürgern in Schwielowsee / Bei Tempo-Tests meist einheimische Raser Schwielowsee. Weniger Unfälle und Kriminalitätsdelikte als 2001 und 2002 verzeichnet die Polizei für die Gemeinde Schwielowsee in diesem Jahr. Wie Hauptkommissar Hans-Jürgen Senger, Leiter der zuständigen Wache in Werder, auf der Gemeindevertretersitzung am Mittwochabend in Caputh bekannt gab, seien die rückläufigen Zahlen auf gute Prävention und eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bürgern zurückzuführen. 205 Verkehrsunfälle haben sich in diesem Jahr in Caputh, Ferch und Geltow ereignet, 23 Personen wurden dabei schwer verletzt. Zu Todesfällen sei es glücklicherweise nicht gekommen, ganz im Gegensatz zum Jahr 2001. Damals gab es ein Todesopfer und 49 Schwerverletzte in 298 Verkehrsunfällen zu beklagen. Die Bilanz des letzten Jahres trifft die Mitte: 272 Unfälle, 26 Schwerverletzte. Die Bürger seien besorgter geworden, erläuterte Senger. Besonders aus Ferch und Caputh seien häufig Anrufe eingegangen, in denen Anwohner um Geschwindigkeitsmessungen vor ihrer Haustür gebeten hätten. Regelmäßig habe die Polizei gelasert und meistens seien es die Einheimischen gewesen, die beim Rasen erwischt wurden, „manchmal sogar die Leute, die uns anriefen“. Bei den Unfallursachen rangierten laut Senger Vorfahrtsdelikte an erster Stelle, gefolgt von überhöhter Geschwindigkeit und Fahren unter Alkohol. Mangelnde Rücksichtnahme auf schwächere Verkehrsteilnehmer hätte aber auch eine Rolle gespielt, ebenso wie eine unbefriedigende Bausituation. Die Schwielowseer Verkehrsplanung bezeichnete der Polizeichef in Anbetracht der zahlreichen Baustellen als unbefriedigend. Positives konnte Senger hinsichtlich der Kriminalitätsstatistik vermelden: In diesem Jahr wurden in der Gemeinde 673 Anzeigen erstattet, über 200 weniger als vor zwei Jahren. Die Aufklärungsquote habe sich von 51,7 Prozent auf knapp 57 Prozent erhöht, damit liegt die Werderaner Polizei über dem Landes- und dem Bundesdurchschnitt. Auf das Angebot des Polizeichefs, noch öfter als bisher mit Bürgern ins Gespräch zu kommen, reagierte die Gemeindevertretung erfreut. Helga Martins (BB), Vorsitzende des Sicherheitsausschusses: „Wir könnten in den Sitzungsplan für das kommende Jahr entsprechende Veranstaltungen miteinbeziehen.“ Auch sie führte die rückläufige Kriminalitätsstatistik auf die enge Polizei-Bürger-Kooperation zurück. Seit geraumer Zeit gibt es in der Gemeinde (Ortsteile Ferch und Geltow) Sicherheitspartnerschaften: Bürger machen vorwiegend in den Abendstunden Kontrollgänge, überprüfen Bungalows und geparkte Autos. Allein schon das Wissen um die Wachsamkeit der Schwielowseer würde viele Kriminelle abschrecken, so Martins. Für die Zukunft kündigte Hans-Jürgen Senger eine noch effektivere Polizeiarbeit an. Mit der Reform des Innenministeriums hätten sich für den Schutzbereich Werder einige Verbesserungen ergeben: Der Bereich habe sich verkleinert, neue Beamte, unter anderem Spezialisten für Verkehrsunfälle und ein Kriminaltechniker, seien hinzu gekommen. Darüber hinaus wurde die Wache ausgebaut: Neben einem Arztzimmer für Alkoholtests gibt es seit April auch einen Gewahrsam mit drei Zellen. Thomas Lähns
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