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Potsdam-Mittelmark: Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann?

Jörg Schönbohm einstimmig als Spitzenkandidat für die Landtagswahl nominiert

Stand:

Jörg Schönbohm einstimmig als Spitzenkandidat für die Landtagswahl nominiert Potsdam-Mittelmark. Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann? Nach Meinung von Jörg Schönbohm sind es die „Roten, die zurzeit in Panik ausbrechen“ - und nicht die Bürger. Im September 2004 ist Landtagswahl und die CDU will stärkste Fraktion werden. Der Innenminister des Landes und Vorsitzende der Brandenburgischen CDU wurde am Dienstagabend auf einer Wahlversammlung in Bergholz-Rehbrücke einstimmig als Spitzenkandidat für den Wahlkreis 20 (Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow und Nuthetal) nominiert. Der Handschuh zum Duell ist geworfen, die SPD herausgefordert. Anfang des Monats hatte die Brandenburgische SPD eine Umfrage veröffentlicht, nach der 39 Prozent der Befragten Angst vor Schönbohm hätten (PNN berichteten). Der Innenminister selbst nahm die Attacke des Koalitionspartners am Dienstag gelassen: „Der Ministerpräsident hat gesagt, dass der Wahlkampf hart wird. Aber bis zur Sommerpause sollten wir ein Mindestmaß an Gemeinsamkeit bewahren“, erklärte er. Psychologisch habe sich im Land Einiges geändert, die CDU sei vom dritten auf den ersten Platz gekommen, verkündete Schönbohm und verwies auf die erfolgreiche Kommunalwahl vor gut einem Monat. Auf den Landtagswahlkampf freue er sich „wie ein Zirkuspferd, das die Musik hört“. Nachdem seine Reformen durchgebracht sind, habe er nun die Zeit, mit den Leuten zu reden – vor Ort. „Mein Büro wird ein rollendes sein.“ Die CDU-Themen für die Landtagswahl: Wirtschaft, Bildung, innere Sicherheit und Entbürokratisierung. Thema in Schönbohms Wahlkreis ist unter anderem der Ausbau der Kleinmachnower Schleuse, er selbst sei dagegen. „Ich bin kein Grüner, aber ein Vernünftiger.“ Die Überlegungen, die Havel für Großraumgüterschiffe und Containerschubverbände befahrbar zu machen, seien nicht zielführend. Ähnlich verhalte es sich mit dem geplanten Windkraftpark zwischen Teltow und Stahnsdorf: „So etwas macht unsere Landschaft kaputt.“ Dennoch werde es schwierig, dagegen vorzugehen. Engen Kontakt wolle der Innenminister zu den Kreis- und Ortsverbänden halten. Die Unterstützung von unten scheint ihm sicher, der Kleinmachnower CDU-Chef Maximilian Tauscher bezeichnete Schönbohm als „unseren besten Mann im Lande“. Die Kreisvorsitzende Saskia Funck, gerade selbst fast einstimmig als Landtags-Direktandidatin nominiert, betonte, dass der Erfolg der Union in der Mittelmark – die CDU wurde stärkste Kraft im Kreistag – auch auf Landesebene möglich sei. Die Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche sieht auch seitens der Bundespolitik Rückenwind: Arbeitslosigkeit, Rekorddefizit im Haushalt, Bildungsmisere. „Die SPD ist zurzeit sprachlos. Das kann uns Kraft geben, entbindet uns aber nicht von den hiesigen Pflichten.“ Das Wunschergebnis für 2004 lautet 30 Prozent plus X, wobei X größer als Null sein soll. Die CDU habe keine Angst, stärkste Fraktion zu werden, hieß es in Rehbrücke. Ein anderer Koalitionspartner als die Sozialdemokraten käme nicht in Frage – die SPD hingegen könnte auch mit der PDS. Schönbohm dazu: „Es gibt entweder eine Koalition der Vernunft, oder eine Koalition der Verlierer.“ Schönbohm kündigte an, in seinem Wahlkreis unbedingt das Direktmandat erringen zu wollen. Dabei sei ihm jeder Mitbewerber willkommen, welchen Minister die SPD auch ins Rennen schicken mag. Laut Schönbohm habe Sozialminister Günter Baaske jedoch bereits dankend abgelehnt und Bildungsminister Steffen Reiche zögere. Das allerdings wollte SPD-Kreischef Manfred Schulz gestern gegenüber den PNN so nicht bestätigen. „In unseren Überlegungen gibt es noch verschiedene Varianten“, erklärte Schulz. Mit einer Entscheidung der SPD sei nicht vor Januar zu rechnen.Thomas Lähns/ Hagen Ludwig

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