Potsdam-Mittelmark: Werder sichert Bewässerung der Plantagen Erneute Finanzspritze für defizitären Wasserbetrieb
Werder (Havel) - Die Stadt Werder wird auch in diesem Jahr wieder Geld für die Wasserversorgung auf den hiesigen Obstplantagen lockermachen. 90 000 Euro sind als Zuschuss an den Eigenbetrieb „Brauchwasser“ geplant, der Hauptausschuss hat die Finanzspritze mit der neuen Kostenkalkulation jetzt einstimmig empfohlen.
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Werder (Havel) - Die Stadt Werder wird auch in diesem Jahr wieder Geld für die Wasserversorgung auf den hiesigen Obstplantagen lockermachen. 90 000 Euro sind als Zuschuss an den Eigenbetrieb „Brauchwasser“ geplant, der Hauptausschuss hat die Finanzspritze mit der neuen Kostenkalkulation jetzt einstimmig empfohlen. Ein übrigbleibender Fehlbetrag von noch 22 000 Euro soll langfristig über die Gebühren gedeckt werden.
Der Betrieb hatte vor vier Jahren von einem überforderten Verein die Leitungsnetze übernommen, über die derzeit über 1100 Kunden in den Werderaner Ortsteilen sowie in Göhlsdorf (Kloster Lehnin) und Kammerode (Schwielowsee) mit Garten- und Plantagenwasser versorgt werden. Allerdings herrscht dringender Investitionsbedarf: Auf fünf Jahre müssten jährlich 100 000 Euro aufgebracht werden, um die Rohre instand zu setzen. Und das Glindower Brauchwasserwerk müsste für 1,3 Millionen Euro saniert werden.
Es gibt bereits erste Rufe nach einer Einstellung der zentralen Brauchwasserversorgung, zumal nur noch ein Bruchteil der früheren Kunden am Netz hängt. Zurzeit wird im Auftrag der Stadt untersucht, wie sich der Bedarf langfristig entwickeln wird und ob die Obstbauern nicht doch lieber eigene Brunnen bohren sollten (PNN berichteten). Bürgermeister Werner Große (CDU) hatte im Zusammenhang damit bereits auf ein Problem verwiesen: Die Glindower Platte, der Kern des hiesigen Obstbaugebietes, ist eine Trinkwasserschutzzone, in der keine Brunnen gebohrt werden dürften.
„Gerade dort werden wir auch in Zukunft das Brauchwasser benötigen“, erklärte auch Anja Spiegel, Chefin der SPD-Fraktion im Stadtrat. Das Wasser werde zudem nicht nur zur Bewässerung benötigt, sondern auch zum Frostschutz, indem es im Winter tröpfchenweise über die Pflanzen gesprüht wird, so Spiegel.
Die gestaffelten Nutzungsentgelte sollen für dieses Jahr auf höchsten 25 Cent pro Quadratmeter festgesetzt werden. Der Kubikmeterpreis für Nutzer mit Wasserzähler wird zwischen 1,10 Euro bei unter 1000 Kubikmetern Gesamtmenge und 53 Cent bei über 2000 Kubikmetern betragen. Der Grundpreis beläuft sich für Anschlüsse von weniger als zwei Zoll auf 35 Euro und ab zwei Zoll auf 65 Euro für dieses Jahr. Thomas Lähns
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