Potsdam-Mittelmark: Werder sucht nach Lösung für Zweitwohnsteuer
Werder (Havel) - Sollen Werderaner Bürger wirklich Zweitwohnungssteuer für ihr Wochenendhaus zahlen? Diese Frage erschwert zurzeit die Ausarbeitung einer neuen Satzung, nach der eine Steuer von jenen erhoben werden soll, die ihren Zweitwohnsitz in Werder gemeldet haben.
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Werder (Havel) - Sollen Werderaner Bürger wirklich Zweitwohnungssteuer für ihr Wochenendhaus zahlen? Diese Frage erschwert zurzeit die Ausarbeitung einer neuen Satzung, nach der eine Steuer von jenen erhoben werden soll, die ihren Zweitwohnsitz in Werder gemeldet haben. Diese Teilzeit-Werderaner sollen bewogen werden, hier ihren Hauptwohnsitz eintragen zu lassen, damit die Stadt mehr Schlüsselzuweisungen vom Land bekommt. Die jährliche Zuwendung aus Potsdam wird pro Kopf berechnet. Die neue Steuerregelung soll rückwirkend zum 1. Januar in Kraft gesetzt werden.
Das Problem: Die Nutzer von Zweitwohnungen können nicht ohne Weiteres rechtlich von Laubenpiepern getrennt werden, die neben ihrer Datsche auch Eigenheim oder Wohnung in der Stadt haben. Der Finanzausschuss hatte zwar auf seiner jüngsten Sitzung angeregt, Bungalows, Wochenendhäuser und Datschen, die nicht das ganze Jahr genutzt werden, gänzlich aus dem Satzungsentwurf zu streichen, doch ließe sich das nicht so leicht bewerkstelligen, wie Werders Beigeordnete Manuela Saß am Donnerstagabend im Hauptausschuss klar stellte. Auch Stadtverordnete Anja Spiegel (SPD) sprach sich gegen die Streichung aus: Denn damit würden wiederum Laubenpieper steuerbefreit, die nicht hauptwohnsitzlich in Werder leben und hier nur den Sommer verbringen. „Ich würde die Werderaner gern rausnehmen, aber ich fürchte, es geht nicht.“
Gelöst werden soll das Dilemma jetzt über die geplante Kurtaxe: Die soll künftig von jedem Besucher der Stadt erhoben werden. Anders als geplant, könnte man auch die Laubenpieper von außerhalb in diese Regelung aufnehmen, schlug Saß vor. Allerdings, räumte sie ein, sei der Betrag dann ungleich geringer: Für eine Jahres-Kurkarte werden vielleicht 20 Euro fällig, die Zweitwohnungssteuer schlägt indes schon je Quadratmeter mit 4,50 Euro bis 8 Euro jährlich zubuche. Berechnet wird nach 4 Zonen: Je näher die Zweitwohnung am Wasser oder im Ortskern liegt, um so teurer wird die Steuer. Laut Angaben der Verwaltung seien zurzeit 1500 Menschen mit Zweitwohnung in Werder gemeldet. Thomas Lähns
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