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Potsdam-Mittelmark: Werder und Beelitz werden Mittelzentrum Orte sollen sich Status und Geld teilen

Werder / Beelitz - „Die vielen Diskussionen zum Landesentwicklungsplan haben sich gelohnt!“, davon ist die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior überzeugt.

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Werder / Beelitz - „Die vielen Diskussionen zum Landesentwicklungsplan haben sich gelohnt!“, davon ist die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior überzeugt. Waren in der vom Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg Reinhold Dellmann (SPD) vorgelegten Planung bisher für den Landkreis Potsdam-Mittelmark mit Teltow und Belzig zwei Mittelzentren vorgesehen, sind es nun drei. Hinzugekommen sind Beelitz und Werder (Havel), die sich die zentralörtliche Funktion in Zukunft teilen sollen. Das wurde gestern bekannt, als die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg den Entwurf des neuen Landesentwicklungsplans verabschieden. Die PNN hatten schon am Freitag berichtet, dass Werder den Status bekommt und sich wohl mit einer zweiten Kommune teilen wird.

Beelitz und Werder haben, wie andere Orte im Landkreis auch, bisher den Status eines Grundzentrums. Nach dem neuen Landesentwicklungsplan, der in Berlin vom brandenburgischen Minister Dellmann und seiner Berliner Kollegin Ingeborg Junge-Reyer vorgestellt wurde, sind beide Orte jetzt als gemeinsames Mittelzentrum vorgesehen. Neben dem zentralörtlichen Status bedeutet das für beide Städte mehr Geld aus dem Kommunalen Finanzausgleich.

Mittelzentren werden mit 800 000 Euro pauschal gefördert. Bei gemeinsamen Mittelzentren bedeutet das immerhin noch 400 000 Euro für jeden. Dieses zusätzliche Geld unterliegt auch nicht der Kreisumlage, das heißt es steht den Kommunen hundertprozentig für zusätzliche Aufgaben zur Verfügung.

Susanne Melior dazu: „Bei allem Verständnis dafür, dass die Wünsche noch weitergehender waren, denke ich doch, dass der Landkreis Potsdam-Mittelmark damit seiner Bedeutung entsprechend berücksichtigt wird. Ich bin Minister Dellmann sehr dankbar für sein Engagement, denn die Verhandlungen mit Berlin dürften gerade für Beelitz und Werder und damit den Südwesten der Bundeshauptstadt nicht einfach gewesen sein. Die wachsende und prosperierende Region in der brandenburgischen Mittelmark entfacht bei den Berlinern noch immer Konkurrenzängste. “

In Werder zeigte man sich gestern von der Entscheidung überrascht. „Wir hatten gehofft, wir werden es allein“, sagte Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU). Die zentralörtliche Funktion sei mit dem 16 Kilometer entfernten, verkehrlich nicht angebundenen Beelitz kaum wirklich zu teilen. „Hier ging es wohl nur um die Finanzen“, meint Schröder. Dass Beelitz, „aus welchen Gründen auch immer“, der Status nun gemeinsam mit Werder zuerkannt werden soll, „entsprach auch nicht der Gefechtslage“, wie Schröder erklärte.

Kritik an dem Entwurf zum neuen Landesentwicklungsplan äußerte auch Potsdam-Mittelmarks Landrat, Lothar Koch (SPD) gestern gegenüber den PNN: Es sei ein Fehler, künftig auf eine dritte, untere Ebene in der Verwaltungsstruktur – also auf so genannte Grundzentren – zu verzichten, so Koch: „Das ist ein Negieren der Wirtschaftskraft und eine schlechte Zukunftsorientierung“. Zudem bestände die Gefahr, dass sich die Bevölkerung im ländlichen Raum als abgehängt betrachtet. Koch gehört darum zu einem der ersten Unterzeichner eines Offenen Briefes des Städte- und Gemeindebundes an die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg. In diesem fordern sie, einigen Orten im Land den Status eines Grundtzentrums zu geben. Dafür setzte sich gestern auch SPD-Landtagsabgeordneter Jens Klocksin auf einer Veranstaltung in Teltow zu diesem Thema ein.hkx/just

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