zum Hauptinhalt

14. Winzerfest in Werder: Werderaner Wein wird immer besser

Zum 14. Mal findet das Winzerfest auf dem Wachtelberg in Werder statt. Weinbauern aus ganz Deutschland präsentieren dort ihre Weine - und der regionale Wein kann sich im Vergleich sehen lassen.

Stand:

Werder (Havel) - Entkorkt wird Freitag und Samstag. Wenn die Weine ausreichend Zeit hatten zu atmen, wird auf dem Werderaner Winzerfest sicher der ein oder andere edle Tropfen die Kehlen der Besucher auf dem Wachtelberg hinuntergeflossen sein. „Ich freue mich auf unsere Gäste und natürlich auf die Weine der Winzer“, sagt Manfred Lindicke vom Wachtelberg. Als einziger Winzer in Brandenburg verdient er sein Geld mit dem Werderaner Rebensaft.

Zum 14. Winzerfest am heutigen Freitag und am morgigen Samstag werden Weinbauern aus den bekanntesten deutschen Anbaugebieten ihre Weine anbieten. Sie kommen aus Rheinhessen, Saale-Unstrut, der Pfalz, Württemberg, Franken und Sachsen. Neben Lindicke ist aus Werder lediglich Gastwirt Jens-Uwe Poel mit seinem Wein vom Phöbener Wachtelberg vertreten. Wein aus Töplitz ist dieses Mal nicht dabei.

Wein aus Werder im Vergleich

Für Manfred Lindicke ist das Winzerfest eines der wichtigsten Ereignisse für die regionale Weinwirtschaft. „Wir wollen den Gästen eine große Vielfalt an Weinen präsentieren“, sagt Lindicke. „Sie sollen unsere Weine probieren und sie mit den Weinen aus der Pfalz, Saale-Unstrut und Sachsen vergleichen.“ Den Gästen werde auffallen, dass sich der Rebsaft aus Werder nicht vor den etablierten deutschen Anbaugebieten zu verstecken braucht. „Die Qualität unserer Weine ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen“, sagt Lindicke.

Gleichzeitig beklagt der Werderaner Winzer die Geschäftspolitik der regionalen Gastwirtschaft. „Die Gastronomen sind unsere wichtigsten Multiplikatoren, wenn es um die Bekanntheit unseres Weines geht“, sagt Lindicke. „Man kann keine regionale Küche anbieten und dann französischen oder italienischen Wein auf die Karte setzen, das ist einfach nicht konsequent.“ An der Mosel oder in Sachsen sei es gang und gäbe, den Wein aus der Region anzubieten. „Dort verkauft sich der Wein ja auch, obwohl die Preise dort ähnlich sind, wie bei uns“, sagt Lindicke. „Solange es Gastronomen gibt, die ihren Wein lieber im Großhandel kaufen, wird es der Wein aus Werder schwer haben“, bestätigt Kerstin Otto vom Werderaner Weinverein die Situation am Markt.

Neue Konzepte für Werderaner Winzer

„Wir müssen jetzt in die Gastronomie, schon allein deswegen, da nicht mehr alles über die Besenwirtschaften verkauft werden kann.“ Manfred Lindicke will zudem vermehrt auf Messen vertreten sein und überdies auf einen Trend reagieren. „Die Weinszene in Berlin entwickelt sich derzeit sehr interessant und da wollen wir schauen, ob wir uns auf einem Markt platzieren können“, sagt Lindicke. Offenbar wollen sich die Werderaner Winzer neu aufstellen, wenn es um die Vermarktung geht. Kerstin Otto vom Weinverein bestätigt, dass es Konzepte gibt, wurde aber nicht konkret.

Während die Winzer neue Werbepläne schmieden, verläuft die Saison bislang gut. „Wir haben eine verspätete Blüte von zwei bis drei Wochen gehabt“, sagt Lindicke. Der Mai, vor allem die Nächte mit oft weniger als zehn Grad, sei eindeutig zu kalt für die Reben gewesen. Nicht alle Beeren wären wirklich groß geworden. Das wiederum muss aber nichts Schlechtes bedeuten, so Lindicke. „Da die Trauben nicht voll sind, haben die Beeren mehr Platz und es gibt weniger Fäulnis. Noch sei es aber zu früh zu sagen, es wird ein gutes oder ein schlechtes Jahr“, so der Weinbauer. „Mal schauen, wie es sich mit der Essigfliege verhält“, sagt er. Spätestens am 20. September, dem Beginn der Weinlese, werde Lindicke sehen, wie sich die Trauben entwickelt haben.

Kosten beim Winzerfest

Zu den wichtigsten Rebsorten gehören Müller-Thurgau und Sauvignon Blanc. „Besonders gespannt sind wir auf Cabernet Blanc und Muscaris“, sagt Lindicke. Die meisten Sorten können beim Winzerfest verkostet werden. Zudem wird es Gegrilltes, Fisch aus der Region, Flammkuchen und Live-Musik geben. Bereits heute um 15 Uhr öffnen die Weinstände. Der Spargel- und Erlebnishof Klaistow bietet während des Festes Erdbeeren und Heidelbeeren an. Um 18 Uhr wird das Fest offiziell von Werderaners Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU), der amtierenden Baumblütenkönigin und natürlich Weingott Bacchus eröffnet. Am Samstag öffnen die Weinstände um 13 Uhr.


Mehr Infos zum Programm >>

Björn Stelley

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })