Potsdam-Mittelmark: Werders wertvolle Urgesteine
Stadt ehrt drei Einwohner mit der Eintragung in das Goldene Buch
Stand:
Werder (Havel) - Sie sind stadtbekannt, werden geschätzt und haben viel geleistet. Gestern Abend ließ Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) einen engagierten Feuerwehrmann und Karnevalisten, einen ehemaligen Bürgermeister und einen Rudermeister der DDR in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Fritz Thiele, Lothar Schneidewind und Hans-Jörg Dahl, so versicherte Bürgermeister Große in seiner Rede, seien verdienstvolle Werderaner, weshalb ihnen auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung die Ehre zuteil wurden.
„Dass die Feuerwehr Töplitz heute eine einsatzbereite, leistungsstarke Feuerwehr ist, ist mit sein Verdienst“, lobte Große den 80-jährigen Fritz Thiele, der schon seit seinem 20. Lebensjahr Mitglied der freiwilligen Feuerwehr ist. Mit Rat und Tat stand Thiele seinen Kameraden zur Seite, packte an und baute auf, wo der Krieg alles zerstört hatte und blieb der Feuerwehr auch nach seiner aktiven Dienstzeit treu. Der begeisterte Kegler in der Sportgemeinschaft Töplitz und Mitbegründer sowie ehemalige Präsident des Töplitzer Karnevalsclubs ist bekannt für seine humorvolle Art, sagen Thieles Freunde über ihn. „Die Dinge anzupacken brachte ihm viel Lob“, so Große.
Anpacken und Verantwortung übernehmen, dafür ist auch der heute 75-jährige Lothar Schneidewind in Plötzin bekannt. Immer versuchte der ehemalige Dorf-Bürgermeister, seine Termine mit dem Rad zu erreichen. Auch nach dem Ende seiner 28-jährigen Amtszeit lässt es sich Schneidewind bis heute nicht nehmen, ältere Plötziner zu ihrem Geburtstag per Rad zu besuchen, ihnen einen selbstgesteckten Blumenstrauß zu überreichen und sie mit einem Ständchen zu überraschen. Als einer von wenigen wurde der radelnde Bürgermeister auch nach den ersten freien Wahlen 1990 wieder gewählt. „Das sagt schon sehr viel über ihn aus“, erklärte Werders Stadtchef Große in seiner Laudatio. Nachhaltig habe sich Schneidewind während seiner Amtszeit für das Gewerbegebiet eingesetzt und ihm sei es auch zu verdanken, dass die Plötziner Dorfchroniken aufgearbeitet wurden, erklärte Große.
Großes habe die Stadt auch dem Rudermeister Hans-Jörg Dahl zu verdanken, sagte Große über den 71-Jährigen. Dahl sei ein Urgestein des Werderaner Ruderklubs, der in diesem Jahr bereits sein 90. Jubiläum feiere. Gemeinsam mit seinen Ruderfreunden gewann Dahl 1954 den ersten DDR-Meister-Titel im Doppel-Vierer. Bis 1965 ruderte er aktiv und gewann über 100 Wettbewerbe, bevor er seine Karriere als erfolgreicher Trainer fortsetzte und einige seiner Schützlinge zu olympischem Gold führte, sagte Große. Durch Dahls Engagement zähle der Werderaner Ruder-Klub heute zu einem der größten Brandenburgs und sei das Werderaner Bootshaus zu einem Schmuckstück der Stadt geworden. Tobias Reichelt
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: