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Potsdam-Mittelmark: Wettrennen mit alten Zeitungen

Geltower Recyclingfirma Richter startet Schulwettbewerb im Altpapier-Sammeln

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Schwielowsee · Geltow - Altpapier-Sammeln lohnt sich wieder. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Schulklassen in den Kreisen Potsdam und Potsdam-Mittelmark. 20 Grundschulen aus Potsdam, Teltow, Werder, Wilhelmshorst, Geltow, Saarmund und Kleinmachnow beteiligen sich an einem Wettbewerb, den die Geltower Recycling Firma Richter bereits zum zweiten Mal ausgelobt hat. In Brandenburg ist ein solches Projekt bisher einmalig.

Der Startschuss für das Papier-Rennen namens „Paper Race“ ist mit Beginn des neuen Schuljahres gefallen, und der Zieleinlauf mit Alt-Papier-Bündeln wird mit Bargeld für die Klassenkasse belohnt. „Jedes Kilogramm wird den Klassen mit einem Cent vergütet“, beschreibt Projektmanagerin Cornelia Grasme die Spielregeln. Für die Logistik sorgt die Recycling-Firma. Sie stellt jeder teilnehmenden Schule einen blauen Altpapier-Container zur Verfügung und leert diesen regelmäßig. Vierteljährlich gibt es eine Zwischenauswertung, damit die Schulen sehen, wo sie im Vergleich zu den anderen stehen. Denn an der Ziellinie am Ende des Schuljahres im Juni 2007 warten auf die Gewinner Preise: „Das sind 750, 500 und 250 Euro sowie Spiele, T-Shirts und Tonträger“, so Grasme.

Für viele Schulen kommt dieses Projekt wie gerufen: „Es lässt sich anschaulich in die Umwelterziehung der Kinder einbinden“, begründet Schulleiter Peter Fuchs die Teilnahme der Grund- und Oberschule Wilhelmshorst. „Von Zuhause wissen die Schüler, wie sehr die Haushalte heutzutage mit Papier-Werbung und Beilagen regelrecht zugeschüttet werden.“ Nach den Herbstferien will er nun die Klassensprecher zu Rate ziehen und mit ihnen überlegen, wie sich die Sammel-Aktion in Arbeitsgemeinschaften und den Wahlpflicht-Unterricht einbinden lässt.

Ein Stück weiter ist auf diesem Gebiet bereits die Evangelische Grundschule Kleinmachnow / Teltow: Bereits in den Sommerferien sei das Thema Müllvermeidung sowie Papier-Recycling in Projekten angesprochen worden, so Schulleiter Markus Althoff. Etwa 150 Schüler aus sechs Klassen seien ins Papier-Rennen gestartet. Selbst in den Klassenräumen gebe es Behälter zur Mülltrennung.

Mit Anschauungsunterricht auf dem Recyclinghof in Geltow will die Firma Richter den Schulen helfen. Seit dem ersten Papier-Rennen im vergangenen Jahr lädt das Unternehmen die Schüler regelmäßig ein, um vor Ort zu verstehen, was aus dem gesammelten Papier wird. „Bevor die Ballen in die Recycling-Fabriken nach Schwedt oder Eilenburg kommen, werden sie bei uns vorsortiert und gestapelt“, so Firmeninhaber Jens Bahnemann. Die Fabriken zahlen etwa 70 Euro pro Tonne Altpapier. Im Recycling-Prozess werde das Papier dann in Wasserbottichen zersetzt und letztendlich auf großen Rollen zu neuem Papier verarbeitet.

Die Potsdamer Bruno-H.-Bürgel-Grundschule, die im vergangenen Schuljahr mit über 52 Tonnen gesammeltem Altpapier die „Paper Race“ gewann, hat bereits selbst mit dem Recycling von Papier experimentiert. An drei Projektnachmittagen haben die Schüler die Technik des Papier-Schöpfens gelernt und danach mit dem neuen Rohstoff Briefpapier und Glückwunschkarten gebastelt.

Nachdem die Recyclingfirma in diesem Jahr bislang doppelt so viele Teilnehmer für ihren Wettbewerb gewonnen hat, stehen nun Überlegungen an, das Papier-Rennen auch auf den Landkreis Teltow-Fläming auszuweiten. Jens Bahnemann: „Natürlich wäre ein landesweites Rennen noch besser, doch wir müssen erst sehen, ob das auch logistisch zu bewältigen ist.“ ddp/PNN

Beatrice George

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