Potsdam-Mittelmark: Wie der Bäcker von nebenan
Linke eröffnete neue Geschäftsstelle in Belzig
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Potsdam-Mittelmark - Die Linkspartei im Landkreis rüstet sich für das Wahljahr 2009. Zehn Prozent wolle man bei den Bundestagswahlen sowie die Mehrheit der Direktmandate und der Zweitstimmen bei den Landtagswahlen im September erstreiten, sagte Kreisverbandschef Klaus-Jürgen Warnick gestern in Belzig. Er selbst tritt am 15. März zu den Bürgermeisterwahlen in Kleinmachnow an. Das Etappenziel: „Mindestens in die Stichwahl zu kommen“, so Warnick.
In der Belziger Straße der Einheit 53 wurden gestern die neue Kreisgeschäftsstelle der Linkspartei sowie die Bürgerbüros der Bundestagsabgeordneten Diana Golze und des Landtagsabgeordneten Andreas Bernig mit einem Neujahrsempfang eingeweiht. 70 Quadratmeter mehr habe man nun für weniger Miete zur Verfügung, „da soll nochmal jemand sagen, wir könnten nicht mit Geld umgehen“, wurde gewitzelt. Die Adresse bleibt die gleiche, nur wird jetzt Parterre gearbeitet, „wieder ein Stück näher bei den Menschen“, hieß es. 24 neue Mitglieder habe man im vergangenen Jahr begrüßen dürfen, und auch dies zeige die Nähe zur Bevölkerung, so Diana Golze. Noch präsenter und erkennbarer als die anderen wolle die Linkspartei sein, „wie der Bäcker von nebenan“. Denn wo sich demokratische Parteien zurückziehen, überlasse man das Feld den Rechten, so Bernig, der auch die Arbeit der lokalen Aktions bündnisse in diesem Bereich würdigte. Mehr Solidarität zwischen den Kommunen in der Mittelmark forderte einmal mehr Kreischef Warnick. „Es kann nicht sein, dass die einen aus dem Vollen schöpfen, während die anderen nicht einmal ihre Pflichtaufgaben erfüllen können.“ Das Finanzgefälle zwischen Speckgürtel und Peripherie könne durch einen speziellen Fördertopf für Projekte im ländlichen Raum abgefedert werden. „Auch in der Region Teltow sollte den Menschen daran gelegen sein, dass in Wiesenburg der Bus noch fährt.“ Vom neuen Landrat Wolfgang Blasig (SPD) erwartet Warnick, dass er auch die Zusammenarbeit mit der Opposition sucht und für mehr Transparenz sorgt. Ein Beispiel: Bürgerfragen dürfen im Kreistag zurzeit nicht spontan gestellt, sondern müssen sieben Tage vorher schriftlich eingereicht werden. Thomas Lähns
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