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Potsdam-Mittelmark: Wie im realen Leben

Thema „Schule und Wirtschaft“ am Wolkenberg-Gymnasium

Stand:

Thema „Schule und Wirtschaft“ am Wolkenberg-Gymnasium Michendorf. „Der Wirtschaft geht''s nur gut, wenn es der Schule gut geht.“ Dies war die Quintessenz einer Veranstaltung am Michendorfer Wolkenberg-Gymnasium, in der es um die Verbesserung der Beziehung zwischen beiden Komponenten ging. Damit wurde die Eingangsthese korrigiert: Geht es der Wirtschaft gut, geht es der Schule gut. Die Landtagsabgeordnete Susanne Melior (SPD) hatte sie aufgestellt und zu der Veranstaltung eingeladen. Hochkarätige Diskussionspartner waren im Michendorfer Gymnasium erschienen. Dessen Schüler, verstärkt durch Delegationen der Wilhelmshorster und Caputher Schulen, ließen zunächst die Ausführungen des Präsidiums über sich ergehen, ehe sich dann eigener Frust entlud und Wünsche geäußert wurden. Schon die ersten Ausführungen von Sozialminister Günter Baaske (SPD) rüttelten an der Eingangsthese: 25- bis 30000 Arbeitslose unter 25 Jahre gibt es in Brandenburg. Und die ständige Abwanderung von Jugendlichen würde die Probleme andeuten, die es in Brandenburg zu überwinden gelte. Doch je besser die Ausbildung, zeigte Baaskes Statistik, desto höher die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 21 Prozent der Menschen ohne Ausbildung sind arbeitslos, mit Studium, oder Meistertitel sind nur 3 Prozent betroffen. Das Problem liegt wohl auch in der Wahl des richtigen Berufes. Neben den eigenen Lebenswünschen spielt der wirtschaftliche Wirkungsgrad eine Rolle. Das zu erkennen bedarf Informationen, die an Schulen nicht immer verfügbar sind. Dass es Versuche in dieser Richtung gibt, konnte Lehrerin Jutta Gürgen von der Wilhelmshorster Schule berichten, die im Fach Wirtschaft, Arbeit, Technik beste Erfahrungen in Zusammenarbeit mit Praxispartnern machen konnte. Schüler gründen Firmen und erfahren so die Erfolge und Niederlagen sowie die Belastungen, „wie im realen Leben“. Auf den Frust einiger Schüler, nicht genügend und nicht die richtigen Praktikumsplätze angeboten zu bekommen, wurde stringent reagiert. Baaske forderte, sich doch auch mal selbst initiativ um Aufgaben und Themen zu kümmern, die es zuhauf gäbe, und nicht nur nachts in die Kissen zu schluchzen. Und eine Lehrerin klärte überzeugend auf, dass selbst Praktika in der Leergutannahme bei Aldi für die Funktion von Hierarchien einen Gewinn darstellen würden. Da kam dann prompt aus Schülerkreisen die rhetorische Frage, ob der verpönte Unterrichtstag in der Produktion (UTP) zu DDR-Zeiten doch nicht so falsch gewesen wäre? Die bei der Runde angebotenen Kontakte der IHK Potsdam, des heimischen Unternehmerverbandes, der Uni Potsdam, des OSZ Teltow und des Netzwerkes Schule/Wirtschaft könnten bei der Bewältigung der dargestellten Probleme helfen – ein positives Ergebnis der Runde. Klaus-P. Anders

Klaus-P. Anders

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