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Potsdam-Mittelmark: Wieder mit Axt und Säge in die Wälder

Saison des Selbstschlagens der Wihnachtsbäume in Ferch eröffnet / Preise in Forsten unter denen auf Märkten oder am Straßenrand

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Saison des Selbstschlagens der Wihnachtsbäume in Ferch eröffnet / Preise in Forsten unter denen auf Märkten oder am Straßenrand Von Claus-Dieter Steyer Schwielowsee-Ferch. Der perfekte Weihnachtsbaum ist gleichmäßig gewachsen, besitzt stabile Zweige und verliert in der geheizten Stube seine Nadeln nicht vor dem Heiligen Abend. Wer da in den tiefen Brandenburger Wäldern nach einem passendem Exemplar sucht, muss sich für die Küstentanne entscheiden. Der ursprünglich an der amerikanischen Westküste beheimatete Baum ähnelt den bei den Deutschen so beliebten Nordmanntannen. „Unsere Küstentannen sind aber viel frischer, duften besser und piksen kaum“, versicherte Förster Michael Duhr gestern bei der Eröffnung der diesjährigen Weihnachtsbaumsaison in der Oberförsterei Ferch. Doch so viele guten Eigenschaften haben ihren Preis. Wer sich bei den bis zum vierten Advent im ganzen Land stattfindenden 79 Veranstaltungen seine Tanne selbst absägt oder mit der Axt schlägt, zahlt im Schnitt 18 Euro. Kiefern sind da schon für sechs bis 12 Euro, Fichten ab acht Euro und Douglasien für 12 bis 18 Euro zu haben. Diese Preise der staatlichen und privaten Forstbetriebe liegen immer noch unter denen der Weihnachtsbaumverkäufe auf Baumärkten oder am Straßenrand. „Außerdem bieten wir den Familien ein schönes Naturerlebnis“, sagt Forstminister Wolfgang Birthler (SPD). „Sie machen einen Ausflug, suchen sich auf den gekennzeichneten Flächen das beste Stück aus, legen selbst Hand an und verbringen noch eine Weile am Lagerfeuer bei Glühwein und Wildbret.“ Birthler startete die Weihnachtsbaumsaison 2003, indem er gekonnt eine Küstentanne abschlug, die Kinder des Neuseddiner Kingergartens als Geschenk in Empfang nahmen. Rund 20 000 Bäume wurden im vergangenen Jahr so verkauft. 60 Prozent davon waren Kiefern. Die sind zwar auch sehr robust, aber es fehlt oft die gewünschte Dichte der Zweige. An zweiter Stelle steht noch immer die Fichte. Doch wegen ihrer kurzen Nadeln trocknen sie sehr schnell aus, so dass die Fichten im Zimmer unbedingt im Wasser stehen müssen. Meistens finden die Aktionen zum Selbstschlagen des Christbaumes auf speziellen Plantagen unter Hochspannungsleitungen und auf vor sieben bis zehn Jahren aufgeforsteten Flächen statt. „Da werden anfangs auf einem Hektar 6000 bis 7000 kleine Bäume angepflanzt, von denen aber nur 200 übrig bleiben“, erklärt Förster Duhr. „Der Rest kann verschwinden. Das Angebot an Tannen, Kiefern und Fichten übersteigt die Nachfrage, weil der Kauf in der Stadt natürlich bequemer ist.“ Neuerdings nutzen auch Firmen so einen Waldausflug mit Säge und Axt für ihre Weihnachtsfeier. Die Förster kümmern sich um Lagerfeuer und Verpflegung. An jedem Adventswochenende können Weihnachtsbäume beispielsweise in Mellensee, südlich Berlins, geschlagen werden. Am nächsten Sonnabend erscheint um 16 Uhr im Ort der Nikolaus auf seinem Pferd. Am 13. Dezember veranstaltet die Oberförsterei Gadow bei Kyritz sogar eine Meisterschaft im Weihnachsbaumweitwurf. Weihnachtsbaumaktionen im Netz: brandenburg.de/land/mlur/f/fowi.htm

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