Potsdam-Mittelmark: Wieviel Platz braucht der Juco?
Abgeordnete ringen um Clubneubau in Wilhelmshorst
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Michendorf - Das Ringen um einen Ersatz für das Wilhelmshorster Clubgebäude geht weiter. Zwar ist man sich in der Gemeinde überwiegend einig, dass es den „Juco“ auch nach der Schließung des maroden Containers im Eichenweg geben soll. Uneins sind sich die Gemeindevertreter aber über Größe und Kosten eines Neubaus. In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses hat Jugendsozialarbeiterin Romy Stegmann den angemeldeten Platzbedarf verteidigt. Ende 2011 läuft die Nutzungsgenehmigung für den Container aus, in dem sich zurzeit auch der Hort und das Heizkraftwerk für die Schule befinden. Der Hort verabschiedet sich Ende dieses Jahres aus der Blechbüchse und zieht in das geplante Nebengebäude auf dem Campus. Für den Club ist indes ein Neubau auf den Fundamenten des Containers vorgeschlagen worden. Während Hausmeisterwerkstatt und Heizkraftwerk für die Schule sowie ein Raum für die Kraftsportgruppe im Erdgeschoss untergebracht werden sollen, ist eine zweite Etage für den Nachwuchs angedacht. Erste Kostenschätzungen der Bauverwaltung belaufen sich auf 600 000 Euro.
In Anbetracht der Sparzwänge der Gemeinde ist das Raumkonzept für den „Juco“ aber in die Kritik geraten: Ein Begegnungs-, ein PC-Raum, eine Teeküche sowie ein Büro und zwei kleinere Zimmer für Jungen und Mädchen wurden angemeldet. Peter Pilling (Linke), Chef des Finanzausschusses, erinnerte an die Haushaltsprognosen der Verwaltung: Künftig würden nur noch 800 000 Euro pro Jahr für Investitionen zur Verfügung stehen. „Man sollte realistisch sein und die Erwartungen runterschrauben“, forderte er.
40 Jugendliche würden in Spitzenzeiten gleichzeitig den Club aufsuchen, heißt es im Konzept. Daraus ergebe sich ein Platzbedarf von 120 Quadratmetern, rechnete Romy Stegman im Sozialausschuss aus. Stammgäste gebe es doppelt so viele. Den Vorschlag, dass die Jugendlichen auf Küche und PC-Raum verzichten, weil beides im Medienzentrum gegenüber vorhanden ist, lehnte Stegmann ab. „Wenn ich mit einer Gruppe drüben bin, stehen die anderen vor verschlossener Tür.“ Schulleiter Peter Fuchs räumte ein, dass die Club-Besucher im Einzelfall Oberschulräume nutzen könnten, ein dauerhafter Aufenthalt sei jedoch nicht möglich.
Fuchs bestätigte die Besucherzahlen weitgehend. Die hohe Nachfrage begründete der Schulleiter mit der engen Kooperation zwischen beiden Einrichtungen. Regelmäßig sei die Jugendsozialarbeiterin bei Dienstbesprechungen dabei. „Die Schüler nehmen uns mittlerweile als Einheit wahr“, sagte Fuchs. Deshalb müsse der Club erhalten bleiben und weiter inhaltlich ausgestaltet werden. Der Sozialausschuss folgte dieser Einschätzung und empfahl, Planungskosten für einen Clubneubau bereit zu stellen. Wie groß der Platzbedarf letztendlich ist, soll nun noch einmal im Ortsbeirat diskutiert werden. Thomas Lähns
Heute ist im Juco von 10 bis 13 Uhr Tag der offenen Tür, Eichenweg 5-7
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