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Potsdam-Mittelmark: Wilhelmshorst für eine Stunde abgeriegelt Schranken zu, Straße dicht: Nichts ging mehr

Michendorf - Die Wilhelmshorster waren am Dienstag für knapp eine Stunde Gefangene im eigenen Ort. Seit über einer Woche schon ist die Peter-Huchel-Chaussee im Norden der Waldgemeinde wegen Bauarbeiten komplett gesperrt.

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Michendorf - Die Wilhelmshorster waren am Dienstag für knapp eine Stunde Gefangene im eigenen Ort. Seit über einer Woche schon ist die Peter-Huchel-Chaussee im Norden der Waldgemeinde wegen Bauarbeiten komplett gesperrt. Seitdem müssen Autofahrer den Umweg über Langerwisch in Kauf nehmen. Doch selbst das ging gestern nicht mehr: Aufgrund eines technischen Defektes blieben die Bahnschranken von 6.45 Uhr bis kurz nach 7.30 Uhr unten.

„Es herrschte absoluter Ausnahmezustand“, berichtete der Wilhelmshorster Joachim Dyllick gestern den PNN. Nördlich der Bahnschranken warteten ungeduldige Bürger, die zur Arbeit mussten, südlich staute sich eine Schlange von „Einreisewilligen“ bis zur Straße des Friedens in Langerwisch. Schleichwege, die zumindest Einheimische als Alternative hätten nutzen können, gibt es kaum, „und die wenigen kann man nur mit Allrad-Antrieb bewältigen“, so Dyllick. Wie der Wilhelmshorster schildert, hätten einige Autofahrer ihren unfreiwilligen Arrest beendet, indem sie sich an den Halbschranken vorbeigeschlängelt haben. Auch Kinder hätten auf dem Weg zur Schule den kürzeren Weg über die Gleise genommen, statt den Fußgängertunnel hundert Meter weiter östlich zu nutzen. Nicht auszudenken, wenn etwas passiert wäre, sagt Dyllick. Immerhin: Die Züge hätten ihre Fahrt verlangsamt, bevor sie an den Bahnübergang kamen und dabei ein Warnsignal gegeben.

Die Deutsche Bahn hatte sofort nach Bekanntwerden der Panne einen Techniker nach Wilhelmshorst geschickt. „Wir wurden kurz vor 7 Uhr informiert“, erklärte Bahnsprecher Gisbert Gahler gestern gegenüber den PNN, eine halbe Stunde später sei das Problem gelöst gewesen. Schuld sei offenbar der Frost gewesen: Bei kalten Temperaturen könne es vorkommen, dass es Störungen in der Technik oder der Mechanik gibt – wenn auch nicht oft. „Die Schranken gehen dann automatisch herunter, weil dies die sicherere Variante ist“, so Gahler. Bis neun Uhr hätten die Techniker die Schrankenanlage noch im Auge behalten. Sie sei danach einwandfrei gelaufen.

Auch die Bundespolizei war gestern vor Ort. Wie ein Sprecher mitteilte, habe es zu keiner Zeit eine Gefährdung gegeben. Denn aufgrund der Panne seien die Züge besonders vorsichtig in diesem Bereich gefahren. Thomas Lähns

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