Potsdam-Mittelmark: Wilhelmshorst will weg von der Telekom Interessengemeinschaft sucht nach Alternativen

Michendorf - Lang genug haben sie die kalte Schulter gesehen: Die Wilhelmshorster gründen jetzt eine Breitband-Initiative, um endlich den schnellen Draht ins Internet zu bekommen. Bewusst suche man nach Alternativen zur Telekom, sagte Ortsvorsteherin Irmgard Richard (SPD) gestern gegenüber den PNN. Immer wieder hatte sie mit Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) vergeblich versucht, den Konzern zum Verlegen einer Glasfaser-Leitung in die Waldgemeinde zu bewegen. Die Telekom winkte ab und begründete, dass sich die Investition nicht lohnen würde. „Es gibt Leute, die haben schon einen Vertrag über einen DSL-Anschluss mit der Telekom unterzeichnet, ohne dafür Leistungen zu sehen“, so Richard. Im Ort herrsche Wechsel-Stimmung: Viele würden sich nach einem neuen Anbieter umsehen.

Heute Abend um 20 Uhr trifft sich die Interessengemeinschaft DSL erstmals in der Caféteria der Oberschule, Heidereutherweg 1, um Ideen zusammenzutragen. Mit dabei ist Sascha Bakarinow. Er betreut für die Staatskanzlei ein neues Modellprojekt zur besseren Breitbandversorgung im ländlichen Raum. Als eine von 26 brandenburgischen Kommunen nimmt auch die Gemeinde Michendorf daran teil. In diesen Gemeinden sollen bis zum Frühjahr Richtfunkantennen aufgestellt werden, die per Funk DSL-Signale empfangen und an die Haushalte verteilen (PNN berichteten). Zurzeit läuft die Ausschreibung für den künftigen Betrieb des Richtfunk-Netzes. „Wir halten am Versprechen des Ministerpräsidenten fest“, so Ortsvorsteherin Richard. Der hatte angekündigt, noch bis Ende dieses Jahres die Breitband-Lücken im Land weitgehend zu schließen. Thomas Lähns