Potsdam-Mittelmark: Wohnen in der Saftfabrik Nutzungskonzept für Industrieruine in Werder
Werder (Havel) - Die Saftfabrik auf dem früheren Freigut Werder soll voraussichtlich im kommenden Jahr saniert werden. Der Bauausschuss befürwortete in seiner Sitzung am Mittwochabend einstimmig ein Nutzungskonzept für das seit Jahren leerstehende Fabrikgebäude, in dem jetzt zwölf Wohnungen und ein Veranstaltungssaal mit Nebenräumen entstehen sollen.
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Werder (Havel) - Die Saftfabrik auf dem früheren Freigut Werder soll voraussichtlich im kommenden Jahr saniert werden. Der Bauausschuss befürwortete in seiner Sitzung am Mittwochabend einstimmig ein Nutzungskonzept für das seit Jahren leerstehende Fabrikgebäude, in dem jetzt zwölf Wohnungen und ein Veranstaltungssaal mit Nebenräumen entstehen sollen. Der denkmalgeschützte Gutshof am Eingang der Inselstadt besteht im Ursprung bereits seit dem Mittelalter. Seit 1889 gab es hier einen Obstverarbeitungsbetrieb der Familie Lendel, der in der DDR verstaatlicht wurde und seit fünf Jahren der Berlinovelle Vermögensverwaltung GmbH gehört.
Die hat inzwischen bereits die frühere Fabrikantenvilla, Langhaus und Böttcherei mit Gastronomie, Regioladen und Ferienappartements belebt. „Wir hatten auch für das Fabrikgebäude auf eine gewerbliche Nutzung gehofft“, sagte Berlinovelle-Geschäftsführer Christoph Höhne gestern gegenüber den PNN. „Das gibt der Markt in Werder aber leider nicht mehr her.“ Währenddessen habe er keine Sorge, attraktive Wohnungen in Werders Alstadt zu vermarkten.
Auch für einen Veranstaltungsraum für Geburtstage, Hochzeiten, Feiern und Seminare gebe es Bedarf, das frühere Erdgeschoss der Fabrik soll für diese Zwecke zur Verfügung stehen. Das alte Obstlager, dass manche Besucher in seinen Ausmaßen schon an eine Kathedrale erinnert hat, soll zum Veranstaltungssaal werden, im restlichen Erdgeschoss sind Nebenräume geplant.
Die robuste Substanz der alten Fabrik mit ihren bis zu 1,50 Meter dicken Wänden soll weitgehend erhalten bleiben. Auf der Hallendecke soll ein Hochgarten für die Bewohner oben entstehen. Die attraktiven Tragkonstruktion soll dort bestehen bleiben. Die hohen Räume mit ihren bis zu fünf Meter hohen Fenstern würden sich hervorragend für bis zu 140 Quadratmeter große Maisonette-Wohnungen eignen, so Höhne. Außerdem sind kleinere Ferienwohnungen geplant.
Das Nutzungskonzept für das denkmalgeschützte Objekt wurde in den vergangenen Monaten mit der Denkmalschutzbehörde, dem Sanierungsträger und dem Rathaus abgestimmt, jetzt will Höhne einen Bauantrag stellen. Nächstes Jahr will er bauen, die Investitionskosten würden sich im untereren siebenstelligen Bereich bewegen. Die robusten Wände machen einiges möglich: So soll an der Nordseite das fehlende Obergeschoss wieder errichtet werden. Zur Uferstraße hin soll auf dem ersten und zweiten Wohngeschoss hinter dem Giebel noch ein Leichtbau aufgesetzt werden. Auch im hohen Gebäudeteil zum Markt hin soll es in einem Zwischen- und drei Obergeschossen neue Wohnungen geben. Bei den Verkaufspreisen will sich Höhne „am Werderaner Markt“ orientieren. Henry Klix
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