Potsdam-Mittelmark: Wohnungen der Treuhand Streitthema

Potsdam-Mittelmark - Auf Initiative der SPD–Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein wird sich die Bundesregierung mit einer Anfrage zum Verkauf der Treuhand-Wohnungen befassen müssen. Wie berichtet hat die Bundesregierung entschieden, ihre „Treuhand-Liegenschaftgesellschaft“ (TLG) bis Jahresende zu verkaufen. Die SPD-Politikerin fürchtet, dass für potenzielle Investoren die Wertsteigerung der Immobilien im Vordergrund stehe und die Mieter auf der Strecke bleiben werden.

In Potsdam-Mittelmark sind noch 81 Wohnungen in Stahnsdorf im Besitz der Treuhand, in Potsdam sind es 135. In Stahnsdorf fürchtet man indes keine Mieterhöhungen durch den bevorstehenden Verkauf. „Wir haben hier einen qualifizierten Mietspiegel, der lediglich eine Erhöhung von 20 Prozent über drei Jahre zulässt“, so Bürgermeister Bernd Albers (BfB). Auch für neue Investoren sehe er dort keinen allzu großen Spielraum für drastische Mietsteigerungen.

Die TLG hatte auf die Befürchtung Wickleins zuletzt mit einem Rundschreiben reagiert. Mit dem Käufer soll demnach eine Sozialcharta vereinbart werden, um die Rechte der Mieter zu schützen. An der Wirksamkeit einer solchen Charta zweifelt Wicklein allerdings: „Das Schreiben an die Mieter ist nichts anderes als eine Beruhigungspille, um den Verkauf möglichst geräuschlos über die Bühne zu bringen.“ Sie fordert, die Privatisierung zu stoppen und die Wohnungsbestände auf kommunale oder genossenschaftliche Wohnungsunternehmen zu übertragen. Die TLG war 1991 gegründet worden, um nicht mehr benötigte Grundstücke von DDR-Betrieben zu vermarkten.alm