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Potsdam-Mittelmark: Wohnungsbau in Glindow

Auf Brache am Ufer des Glindowsees sollen Mehrfamilienhäuser mit etwa 70 Mietwohnungen entstehen

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Werder (Havel) - Schub für die Glindower Ortsmitte: Der Rechtsanwalt Peter Kreilinger hat eine Brache am Glindowsee gekauft und will dort rund 70 Mietwohnungen bauen. Für das Areal gibt es seit zehn Jahren einen Bebauungsplan. Allerdings konnten die Pläne für ein Wohnquartier mit Seniorenheim, Hotel und Fitnesscenter nie umgesetzt werden. Kreilinger plant nun gehobenen Mietwohnungsbau auf der zugewucherten, gut zwei Hektar großen Brache, wie er gegenüber den PNN erklärte. „Das belebt die Ortsmitte, bringt Werder neue Einwohner und damit auch Steuerzahler.“ Die Glindower Geschäftswelt, von Rewe über die Sparkasse bis hin zum Apotheker und zum Griechen, werde dankbar für die Belebung sein.

Erste Gespräche im Rathaus habe es bereits gegeben. Für die Pläne muss der Bebauungsplan geändert werden. Dann soll auch die Firma Hako aus Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein), die Reinigungs- und Kommunaltechnik herstellt und neben dem Bauareal einen Standort unterhält, Planungssicherheit bekommen. Die Gewerbeflächen sind noch Teil des alten Bebauungsplanes, damals wollte die Firma umziehen. Davon ist inzwischen keine Rede mehr.

Kreilinger will sein Grundstück auf eigene Rechnung erschließen, bebauen und dann auch vermieten. Vier oder fünf Mehrfamilienhäuser sollen in einem parkähnlichen Umfeld mit Spielplatz entstehen, zum See hin sollen die Häuser in der Höhe gestaffelt sein. Der Wohnpark werde zugänglich, aber nicht durchfahrbar sein, statt einer Durchgangsstraße sind zwei Erschließungshämmer vom Kiez und von der Dr. -Külz-Straße geplant.

Im Zuge der Bauarbeiten würde Kreilinger gern den nutzlosen Schornstein auf dem Hako-Gelände abreißen, die Abstimmungen dazu laufen. „Die Kirche sollte auch vom See aus gesehen wieder der höchste Punkt in Glindow sein.“ Das Architekturbüro Drebing und Ehmke aus Greifswald übernimmt die Planung für die Neubauten. Kreilinger sprach von einer „erheblichen gestalterisch-planerischen Chance“, einem etwas größeren Grundstück einer einheitlichen Gestaltung durch gute Architekten zuzuführen. „Wer sich als Stadt definieren und sein Zentrum als solches erkennbar machen will, braucht solche Bereiche.“

Er plane Wohnungen für junge Werderaner, die von zu Hause ausziehen möchten, für alte, die nicht mehr im Eigenheim leben wollen, und für Zuzügler, die nur auf Zeit in der Region leben, sagte Kreilinger. „Zum Beispiel Wissenschaftler, die für vier Jahre einen Forschungsauftrag in Golm haben.“ Die Erdgeschosse der Neubauten sollen barrierearm sein.

Kreilinger hat das Grundstück von den zwei früheren Eigentümern, dem Landkreis Potsdam-Mittelmark und dem Evangelischen Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin, erworben, die an den alten Bauplänen beteiligt waren. Aus heutiger Sicht müsse es Anpassungen des Bebauungsplanes geben, die die Erkenntnisse der letzten zehn Jahre berücksichtigen. „Auch dazu, dass Werder Mietwohnungen braucht“, sagte Kreilinger,

Er rechnet wegen der abzureißenden Gebäude und des Baugrundes mit hohen Baukosten. „Ich bin auch nicht in der Situation, mir da ein Denkmal setzen zu können“, so Kreilinger. Das Projekt müsse sich tragen, faule Kompromisse könne er nicht eingehen. Das genaue Konzept müsse jetzt mit den zuständigen Interessenvertretern und Behörden abgestimmt werden. Kreilinger hofft, im Jahr 2015 mit den Bauarbeiten beginnen zu können.

Zu DDR-Zeiten trainierte auf dem Gelände die „Zivilverteidigung“, aus dieser Zeit sind zwei Baracken erhalten. Ob der Motor- und Wassersportverein Glindow e.V. Pächter am Seeufer bleibt oder der Uferbereich zugänglich wird, stelle er den Entscheidungsträgern frei, so Kreilinger. „Ich kann mit beidem leben.“ Im alten Bebauungsplan war ein Umzug vorgesehen. Die Fläche gehört der Stadt Werder.

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