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Potsdam-Mittelmark: Wölfe auf dem Übungsplatz Lehnin Sichere Zäune sollen

Schafe schützen

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Potsdam-Mittelmark - Auf dem Truppenübungsplatz Brück/Lehnin lebt seit einiger Zeit ein Wolfspaar, das möglicherweise zwei Welpen hat. Das bestätigte Torsten Fritz von der Unteren Jagdbehörde jetzt auf einer Informationsveranstaltung des Landratsamtes in Freienthal bei Brück. Der kleine Ort war ausgewählt worden, weil dort vor vier Wochen in unmittelbarer Nähe, am Forsthaus Hackenhausen, 33 Schafe vermutlich durch Wölfe gerissen wurden (PNN berichteten). Auf die Welpen weisen auch Spuren hin, die kürzlich bei einem Rehkadaver in Oberjünne gefunden wurden.

Insgesamt gebe es in Potsdam-Mittelmark und angrenzenden Regionen drei Wolfsvorkommen, sagte Fritz. So ist auch auf dem sachsen-anhaltinischen Truppenübungsplatz Altengrabow an der Grenze zu Brandenburg ein Rudel nachgewiesen worden. Hier könnte es sich um bis zu zehn Wölfe handeln. Ein Rudel besteht aus den beiden Alttieren, dem Nachwuchs des Vorjahres und den aktuellen Welpen. Auch auf dem ehemaligen Truppengelände in Jüterbog-West gibt es drei Wölfe die sich zumindest ab und an in Potsdam-Mittelmark aufhalten.

Eckhart Hoffmann vom Landesumweltamt Brandenburg empfahl gewerblichen Tierzüchtern zum Schutz sichere Zäune, die bis zu 40 Zentimeter in den Boden eingegraben sein sollten und eine Spannung von 5000 Volt führen müssten. Solche Schutzmaßnahmen könnten mit bis zu 75 Prozent gefördert werden. Außerdem habe sich die Haltung von Herdenschutzhunden bewährt. Diese Anschaffung könne sogar mit bis zu 80 Prozent gefördert werden. Der Abruzzenhund und der Pyrenäen-Schäferhund werden besonders empfohlen. „Der Wolf ist nicht zu verhindern und damit kommen auch die Konflikte“ so Hoffmann. Im nachgewiesenen Schadensfall durch einen Wolf würden die Verluste ersetzt.

„Die Halter müssen aufwachen und sich auf die neuen Begebenheiten einstellen, dann sehe ich keine großen Gefahren“, so der Appell Hoffmanns. Schäfer Georg Angler, dem die 33 gerissenen Schafe gehört haben, hat inzwischen neue Weidegeräte gekauft und Euro-Netze installiert. „Ich bekomme trotzdem keine 5000 Volt auf den Zaun, die notwendige Aufrüstung ist zu teuer“, erzählt er und hofft nun auch auf Förderung. Andreas Koska

Andreas Koska

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