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Potsdam-Mittelmark: Worpswede, Ferch, Ahrenshoop

Zwei junge Kulturarbeiterinnen wollen helfen, den Schwielowsee als Malerkolonie besser zu vermarkten

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Schwielowsee - Man nimmt es den beiden betriebsamen, jungen Damen ab: Christiane Winkler und Stefanie Krentz möchten einen Stein ins Rollen bringen. Nach dem Abschluss des Studiums – Winkler Kulturarbeit in Potsdam und Krentz Theaterwissenschaft in Berlin – will das eloquente Duo seine Kraft jetzt in die Region am Schwielowsee investieren. Das Ziel: Die Haveldörfer hier als Künstlerkolonie mit ihren früheren und heutigen Landschafts- und Lichtmalern so bekannt zu machen wie Worpswede, Ahrenshoop, Skagen oder Pont-Aven.

Die beiden Kulturarbeiterinnen stehen für die Verzahnung von einst und jetzt – von Malern wie Carl Schuch, Hans-Otto Gehrke oder Karl Hagemeister mit heutigen Namen wie Olaf Tiede, Oda Schielicke, Alfred Schmidt, Christian Heinze oder Anne Gottwald. Das Kulturduo organisiert in diesem Jahr die Jubiläumsausstellung der „Havelländischen Malerkolonie“, die vom 3. bis 25. Juni zum zehnten Mal im Märkischen Gildehaus in Caputh stattfinden wird und für die auch noch Sponsoren willkommen sind. Zehn zeitgenössische Künstler werden unter dem Motto „Landschaft und Licht“ ihre Werke vorstellen. Zudem wird es eine Premiere geben: Eine kleine Vorschau auf die Dauerausstellung der alten, havelländischen Maler, die im kommenden Jahr im rekonstruierten Kossätenhaus in Ferch eröffnet werden soll. Im Rathaus Ferch werden schon im Juni einige der Werke zu sehen sein. Zur Baustelle des Kossätenhauses wird es dann erste Führungen für Neugierige geben.

Doch die Arbeit soll nicht auf dieses Jahr beschränkt sein: Stefanie Krentz unterstützt derzeit die Bemühungen des Vereins „Havelländische Malerkolonie“, das Projekt „Kossätenhaus“ in Ferch mit Leben zu erfüllen. Sponsoren werden gebraucht, um für das reetgedeckte Bauernhaus einen möglichst hohen, sicheren Ausbaustandard zu bekommen. „Nur dann werden wir auch die repräsentativen Arbeiten aus den großen Museen oder von Kunstsammlern nach Ferch bekommen.“ Zudem ist jetzt schon absehbar, dass für die großformatigen Werke von damals auch weitere Ausstellungsflächen in der Region benötigt werden.

Im Eröffnungsjahr des Kossätenhauses wollen dann auch die zeitgenössischen Meister neue Wege gehen: Christiane Winkler plant, die Werkschau im Jahr 2007 rund um den Schwielowsee zu verteilen. Ein Konzept mit Zukunft, wie sie meint: Erst durch eine starke, bildende Kunstpräsenz in Museen und Galerien rund um den Schwielowsee werde man als frühere Künstlerkolonie glaubhaft.

„Da gibt es ja schon viele positive Ansätze“, sagt Winkler, und verweist auf die Kunstgalerien zum Beispiel in Ferch, die Petzower Kirche mit ihrem Ausstellungsprogramm bildender Künstler oder die Aktivitäten des Kulturforums Schwielowsee. Stefanie Krentz möchte das ganze Thema auch durch Forschung und Publikationen begleitet wissen. „Die Havelländische Malerkolonie muss eines der Leitthemen der touristischen Entwicklung werden, das muss auch von oben gewollt sein“, ergänzt sie. Krentz träumt von einem Netzwerk der 100 Künstlerkolonien, die vor gut 100 Jahren in Europa aus dem Boden wuchsen.

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