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Potsdam-Mittelmark: Zu schnell am Dreieck Nuthetal

Die meisten Unfälle gibt es wegen Rasern / Bei Tempokontrollen ist jeder Zehnte zu schnell

Stand:

Potsdam-Mittelmark - Elfmal so viele Unfälle wie im vorigen Jahr – das Dreieck Nuthetal wird noch bis zur Fertigstellung im Mai 2010 Einsatzschwerpunkt der Polizei bleiben. Die Verkehrsüberwachung werde „mit aller Konsequenz“ fortgeführt, sagte der Sprecher des Schutzbereichs Brandenburg, Torsten Ringel, gegenüber den PNN. „Es ist nicht hinnehmbar, dass sich einzelne Fahrzeugführer in solch einem sensiblen Streckenabschnitt rücksichtslos über Verkehrsregelungen hinwegsetzen und damit andere und sich selbst in Gefahr bringen.“

Seit der neuen Verkehrsführung ist es zwischen April und September zu einem Anstieg der Verkehrsunfälle auf 296 gekommen, im Vergleichszeitraum 2006 waren es 28. Die Zahl der Fahrspuren hatte sich mit Beginn der dritten Bauphase verringert, so wurde Baufreiheit für die neuen Brückenbauwerke geschaffen. Das blieb nicht ohne statistische Nachwirkungen. Bei den Crashs gab es laut Ringel zum Glück meist nur Sachschäden. Vier Personen wurden leicht verletzt. Besonders spektakulär: Im Rückstau der Baustelle hatte am 6. Juni ein polnischer Klebstoff-Transporter beim Bremsen seine schlecht gesicherte Ladung verloren. Eine Spezialfirma musste die Straße reinigen, es gab zehn Stunden Vollsperrung.

Vom Beginn der Bauarbeiten an habe es eine enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und dem Landesbetrieb Straßenwesen gegeben, sagte Polizeisprecher Ringel. Ziel sei eine „möglichst gefahrlose“ Verkehrsführung. Im Ergebnis von Verkehrsanalysen hatte es auch Nachbesserungen gegeben. Ein Unfallschwerpunkt – die Einfädelspur von der A115 Richtung Dreieck Potsdam – wurde im Juni entschärft: Sie wurde von 250 auf 650 Meter verlängert. Zudem wurden zusätzliche Beschilderungen und Markierungen vor der Baustelle angebracht, so Ringel. Über das elektronische Verkehrsleitsystem würden Fahrer schon auf den Zubringerautobahnen auf die Situation aufmerksam gemacht.

Die Polizei sei permanent im Baustellenbereich präsent. Ringel: „Der Schwerpunkt liegt auf der Kontrolle der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten.“ Denn wie die Auswertung zeigt, waren die meisten Unfallverursacher zu schnell unterwegs. Das deckt sich dann auch mit den Tempomessungen, bei denen zwischen April und September von 582 568 Fahrzeugen 62 225 – meist Autos – zu schnell waren. Es gilt ein Tempolimit von 60, auf den Behelfsbrücken von 50 km/h – kein Autobahntempo. Der schlimmste Raser war mit 148 Sachen auf der Baustelle unterwegs.

Mit der schrittweisen Fertigstellung einzelner Bauabschnitte hofft die Polizei auf eine Entspannung der Lage. Bei 90 000 Fahrzeugen pro Tag gibt es auf dem Dreieck die höchste Belastung auf Brandenburger Autobahnen. Henry Klix

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