Potsdam-Mittelmark: Zukunft des Gewerbegebiets an der Feldstraße offen
Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen – ohne konkrete Auflagen
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Michendorf - Die Gemeinde Michendorf hält sich für das Gewerbegebiet an der Autobahn auch weiterhin alle Optionen offen. Nach einem mehrheitlichen Beschluss der Gemeindevertreter soll zwar jetzt ein Bebauungsplan für das elf Hektar große Areal aufgestellt werden. Dass damit ein Ende der bisher dort lagernden Kies-, Schotter- und Steinhaufen bevorsteht, ist jedoch noch nicht sicher. Ein entsprechender Passus, der offene Lagerplätze künftig im Gewerbegebiet ausdrücklich verbieten sollte, wurde nach ausgiebiger Diskussion aus der Beschlussvorlage gestrichen.
Der Beelitzer Bauunternehmer Thomas Schielicke will auf seinen Flächen, die den größten Teil des Gebietes einnehmen, höherwertiges Gewerbe ansiedeln. Wie er unlängst im Bauausschuss der Gemeinde mitteilte, gebe es bereits Anfragen einer Produktionsfirma für Solartechnik und für eine Gemeinschaftspraxis von Tierärzten. Er halte es für möglich, in einem überschaubaren Zeitrahmen greifbare Projekte umzusetzen. Allerdings befindet sich direkt nebenan das Erdstofflager des Wildenbrucher Fuhrunternehmers Roland Syring. Auf 7000 Quadratmeter lagert er Bau- und Erdstoffe und liefert sie von hier aus zu Baustellen in der Hauptstadt. Schielicke und der Ortsbeirat Michendorf hatten immer wieder unterstrichen, dass das Lager höherwertigem Gewerbe im Wege stehen würde (PNN berichteten). „Wir wollen dort kein Baugewerbe in Größenordnungen“, sagte Michendorfs Ortsvorsteher Hartmut Besch (FDP) in der Gemeindevertretersitzung.
Das Unternehmen Syring galt den Michendorfern lange Zeit als „Spatz in der Hand“ – immerhin arbeiten hier zehn Leute und die Flächen liegen nicht brach. Auch die Beschwerden über den Lkw-Verkehr in der Feldstraße sind abgeklungen, seit die Laster dort freiwillig 25 km/h fahren. Allerdings hat die Bauaufsicht des Landkreises in diesem Jahr eine Nutzungsuntersagung für das Erdstofflager ausgesprochen – weil kein gültiger B-Plan vorliegt. Syring hat dagegen Widerspruch eingelegt und arbeitet vorerst weiter.
Marion Baltzer (CDU) forderte, alle Anlieger des Gewerbegebietes an der Erarbeitung des Bebauungsplanes zu beteiligen. Für Syring könnte durch den B-Plan Rechtssicherheit geschaffen werden – aber nur, wenn die Gemeinde das möchte. Thomas Lähns (mit ldg)
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