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Potsdam-Mittelmark: Zum Obstwein gibt’s bald Werder-Brot

Noch im Oktober soll ein Backofen neben der Insel-Mühle seinen Betrieb aufnehmen / Am Samstag feierte Werder sein Mühlenfest

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Werder (Havel) - Neben Wein, Obst und Ketchup soll bald eine weitere kulinarische Köstlichkeit aus Werder kommen: frisches Brot, gebacken mit Mehl aus der Inselmühle. Noch im Oktober dieses Jahres soll ein Backofen auf dem Areal der historischen Bockwindmühle die Arbeit aufnehmen. Das kündigte Stadtmarketing-Chef Walter Kassin auf dem 17. Mühlenfest am vergangenen Samstag an. „Die Stadt hat schon lange gesucht. Nun könnte es Wirklichkeit werden“, so Kassin gegenüber den PNN. Die Stadtverwaltung hoffe, dass sich bald ein kleiner Verein gründet, der dann die Geschicke von Mühle und Ofen lenkt.

Leben ist eigentlich jeden Sonntag zwischen März und November in dem Denkmal, das an die Mahlrechte der Stadt von 1500 erinnert. Auf der Insel gab es einst mehrere Windmühlen, doch nur eine überstand die Jahrhunderte am jetzigen Standort – bis zum 13. Dezember 1973. An diesem Tag fiel sie Brandstiftern zum Opfer. Obwohl sogar die damalige Stadtverwaltung der Meinung war, dass wieder eine Mühle auf den Mühlenberg gehört, sollte es noch einige Jahre dauern. 1985 kaufte Werder der Gemeinde Klossa (Sachsen-Anhalt) ihre Mühle ab, die Teile wurden herangeschafft und aufgearbeitet. 1987 begannen heimatverbundene Werderaner Handwerker mit dem Aufbau.

Zum ersten Mühlenfest 1993 drehten sich wieder die Flügel am Wahrzeichen der Inselstadt, vor zwei Jahren wurde schließlich auch die Mahltechnik im Innern fertig gestellt. Seit dem ist die Mühle betriebsbereit. Am Sonnabend allerdings standen die Flügel still, was viele Gäste verwunderte. Für Aufklärung sorgte der ausgebildete Hobbymüller Peter Berthold: „Erstens fehlt der Wind“, erklärte er. Denn damit sich die Flügel drehen, müsse mindestens Windstärke 2 herrschen. „Und soll die Mühle mahlen, dann ist unbedingt Stärke 4 notwendig“, so Berthold. Zweitens sei bei so vielen Besuchern wie am Samstag die Sicherheit neben rotierenden Flügeln nicht gegeben. Aber jeden Sonntag zwischen 13 und 17 Uhr, wenn der Wind günstig ist, komme Schwung in die Mühle. Dann ist das Denkmal auch für jedermann zugänglich.

Als Familienfest der Werderaner und ihrer Gäste hat sich das Mühlenfest längst bewährt. Diesmal stellten sich auf der Flaniermeile mit reich besetzten Durst und Appetit stillenden Ständen renommierte Kultur- und Sportvereine vor. Mit dabei war auch der Havelländische Cricket-Club Werder, der in Bliesendorf ein Spielfeld nach internationalen Wettkampfmaßstäben bauen will. 15 000 Quadratmeter soll die Spielfläche messen. „Es geht voran“, sagte Vereinsvorsitzender Axel Saß. „Nachdem endlich alle Formalitäten durch sind, wird jetzt der Boden planiert.“ Noch in diesem Jahr muss das Gras sprießen und vor dem Winter mindestens noch dreimal geschnitten werden. Nur so könne die spezielle Qualität des Grüns im Frühjahr nächsten Jahres für ein Eröffnungsturnier erreicht werden.

Es soll das dritte kontinentale Cricket-Spielfeld mit diesen Maßen werden. „Wir wollen auf dem sportlichen Sektor in Werder etwas Neues bieten“, so Saß, der die Zusammenarbeit mit der Stadt lobte: „Die Verwaltung und die Abgeordneten haben uns bewiesen, dass Werder ,sportlichste Stadt’ ist.“ Wünschen würde er sich indes noch mehr Mitglieder, die dann in Bliesendorf den „fairsten Sport der Welt“ betreiben. Wolfgang Post

www.cricket-werder.de

Wolfgang Post

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