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Potsdam-Mittelmark: Zwei Millionen Euro für die Forschung

Kreistag bewilligt Mittel für Biotechnikum in Bergholz-Rehbrücke und Kompetenzzentrum in Teltow

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Potsdam-Mittelmark - Insgesamt zwei Millionen Euro hat der Kreistag jetzt aus den Rücklagen des Landkreises bewilligt, um zwei Projekte des Technologiezentrums Teltow (TZT) anzuschieben. Für 1,4 Millionen Euro soll ein sogenanntes Technikum für Biotechnologie für das Institut für Getreideverarbeitung (IGV) in Bergholz-Rehbrücke errichtet werden, die übrigen 600 000 Euro sollen in ein neues Kompetenzentrum am Standort Teltow-Seehof fließen.

Ende des Sommers soll auf dem Gelände des IGV in der Rehbrücker Arthur-Scheunert-Allee mit dem Bau des Technikums begonnen werden. Dort will sich das IGV in Kooperation mit der Fachhochschule Lausitz verstärkt der Sammlung und Erforschung von Mikroalgen widmen, deren hoch effektive Biomasse in Kosmetik, Arzneimitteln, Futter- und Lebensmittel verwendet wird. Neue Einsatzfelder liegen zudem in der Produktion von Biodiesel, Biowasserstoff und Biogas, da die Algen je nach Art eine 15 bis 80 mal höhere Produktivität als Landpflanzen aufweisen. Auch die praktische Ausbildung von Studenten soll hier möglich werden.

Die geplante Halle werde mit 1000 Quadratmetern Platz für Werkstätten und Labore bieten, sagte TZT-Geschäftsführer Ulrich Dietzsch gestern auf Anfrage. Da der Kreis das privatwirtschaftliche Institut nicht bezuschussen darf, lässt er die kreiseigene Gesellschaft TZT bauen, die wiederum die Anlage über ein Tochterunternehmen an das Rehbrücker Institut vermieten will. Die Gesamtbaukosten bezifferte Dietzsch auf 3 bis 3,5 Millionen Euro. „Der Kreistagsbeschluss war wesentlich, um mit den Planungen beginnen zu können“, sagte er, denn der Zuschuss sei die Voraussetzung für weitere Förderungen seitens der Brandenburgischen Investitions- und Landesbank ILB.

Noch nicht ganz so weit gediehen sind die Pläne für das Kompetenzzentrum am Forschungsstandort Teltow-Seehof. Die 600 000 Euro aus den Rücklagen des Landkreises sind als Gesellschaftsanteil gedacht, denn das Kompetenzzentrum soll ein Gemeinschaftsprojekt werden. Dafür soll ein separates Unternehmen gegründet werden, an dem sich neben dem TZT auch die hiesigen Biotechnologie-Unternehmen wie das Fraunhofer Institut und das GKSS-Forschungszentrum beteiligen. Die Uni Potsdam und die Charité Berlin sind als Partner im Gespräch. Ziel ist die Schaffung von Räumen für neue Unternehmen, die sich an diesem Standort gegründet haben, und für die Kooperationspartner. Durch die Beteiligung des TZT soll laut Beschlussbegründung die im Entstehen begriffene regionale Wirtschaftsstruktur weiter gefördert werden. Thomas Lähns

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