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Die es ist und die es werden wollen: Baumblütenkönigin Victoria Tremel (Mitte) mit Karola Schulz (links) und Sophie Jacobs gestern am Plessower See in Kemnitz.

© Manfred Thomas

Blütenkönigin: Zwei versuchen’s nochmal

Sie haben sich beide schon mal erfolglos um den Blütenthron beworben. Jetzt versuchen es Karola Schulz und Sophie Jacobs erneut.

Stand:

Werder (Havel) - Die beiden jungen Frauen stehen in diesem Jahr zur Wahl für die neue Baumblütenkönigin. Eine dritte Bewerberin hat am Mittwoch ihre Kandidatur zurückgezogen. Die Bewerbung schreiben sei das eine, erzählte Sophie Jacobs. „Aber sie dann auch abzugeben, dazu gehört Mut.“ Sie habe von mehreren Freundinnen gehört, dass sie kurz davor waren, es dann aber doch lieber ließen.

Dass es mal mehr und mal weniger Bewerbungen für das zeitaufwendige Amt gibt, ist den Jurymitgliedern nicht neu. Sie scherzten gestern, ob man „wegen des Muts“ vielleicht mal Männern eine Chance geben sollte – wovon dann aber schnell wieder Abstand genommen wurde. Man erinnerte sich an das Jahr 2008, als es auch nur zwei Bewerberinnen gab. 2009 stellten sich fünf, dann vier und im vorigen Jahr sieben Anwärterinnen dem Bewerbungsverfahren. Eine Blütenkönigin gab es immer.

Der traditionellen Fotosession am Plessower See und der ersten Fragerunde der Jury im „Rittmeister“ in Kemnitz stellte sich das fröhliche Bewerberduo durch und durch routiniert. Für Karola Schulz liegt die erste Bewerbung erst ein Jahr zurück. „Ich habe gesagt, dass ich Werder repräsentieren möchte. Und ich stehe zu meinem Wort.“ Zwischenzeitlich ist sie mit ihrem Volleyballverein WVV 1990 in die Landesliga aufgestiegen, vielleicht hält die Erfolgssträhne ja an.

Voriges Jahr war die studierte Tourismusbetriebswirtin noch auf dem Campingplatz Riegelspitze tätig, inzwischen arbeitet sie im Ingenieurbüro Ingfa in Glienicke-Nordbahn, das Managementsysteme für Campingplätze vertreibt. Werder, wohin es sie wegen des dualen Studiums verschlagen hat, ist die 25-Jährige treu geblieben. Nebenbei ist sie in der örtlichen Teemanufaktur „Cande Natura“ tätig. „Ich will aus Werder auch nicht wieder weg. Man geht zur Tür raus und fühlt sich wie im Urlaub“, sagte sie.

Solche Sätze hört die sechsköpfige Jury aus Obstbauern und Festsponsoren natürlich gern. Die Baumblütenkönigin hat schließlich zu den verschiedensten Anlässen einen Erholungsort zu vertreten. Sophie Jacobs versuchte es gestern auf die Schlagfertige: Ihren Namen schreibe man wie „die Krönung“. „Ich finde, es muss auch mal wieder eine Blonde ran“, sagte sie in der Juryrunde. Nach ihrer Statistik sei nur jede dritte Baumblütenkönigin blond, auch ein Argument. Karola Schulz gab zu erkennen, dass sie an dieser Stelle zur Not mit der örtlichen Drogeriefiliale nachhelfen könnte. „Vielleicht passen wir ja auch beide ins Kleid.“

Sophie Jacobs Bewerbung liegt zwei Jahre zurück. Sie habe das Gefühl gehabt, dass ihre Chancen damals nicht so schlecht standen. „Jetzt will ich es wissen.“ Die 22-Jährige studiert immer noch Geografie an der FU Berlin, liegt aber mit ihrem Studium im Zeitplan: Im Juli soll es mit dem Bachelor klappen.

Später wolle sie mal im Tourismusbereich tätig werden, ein erstes Praktikum in einem bayerischen Tourismusreferat hat sie im Herbst absolviert. Am Blütenfest ist die Familie Jacobs aktiv beteiligt: Aus den Früchten des Obstgartens wird Obstwein produziert und zur Baumblüte vor dem Haus verkauft.

Die ersten Juryfragen nach den wichtigsten Obstsorten auf der Glindower Platte, dem Unterschied zwischen Stein- und Kernobst, der Geschichte des Weinbaus in Werder und der Kunst der Obstweingärung wurden am Freitagabend flüssig beantwortet. Am heutigen Samstag geht es zu einem mehrstündigen Prüfungsmarathon durch die Plantagen. Wer von den beiden die nächste Blütenkönigin wird, wird zum Baumblütenball am 27. April bekannt gegeben. Die erste Bewährungsprobe ist das Baumblütenfest zwischen dem 28. April und dem 6. Mai.

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