Potsdam-Mittelmark: Zweite Finanzhilfe für Steintherme Land gewährt 562 000 Euro aus Ausgleichsfonds
Bad Belzig - Zum zweiten Mal nach 2008 erhält Belzig wegen seiner defizitären Steintherme Finanzhilfe vom Land. Innenminister Dietmar Woidke (SPD) habe weitere 562 000 Euro aus dem Ausgleichsfonds für überschuldete Kommunen freigegeben, teilte Ministeriumssprecher Ingo Decker am Donnerstag mit.
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Bad Belzig - Zum zweiten Mal nach 2008 erhält Belzig wegen seiner defizitären Steintherme Finanzhilfe vom Land. Innenminister Dietmar Woidke (SPD) habe weitere 562 000 Euro aus dem Ausgleichsfonds für überschuldete Kommunen freigegeben, teilte Ministeriumssprecher Ingo Decker am Donnerstag mit. Vor vier Jahren hatte Bad Belzig bereits 600 000 Euro aus dem Fonds erhalten.
Die aktuelle Zahlung sei für den Ausgleich der Einnahmeausfälle durch die sanierungsbedingte Komplettschließung der Steintherme bestimmt. Das Thermalsole-Heilbad war vor drei Jahren modernisiert, Baumängel beseitigt worden. Es wird von der kommunalen Kur- und Freizeit GmbH betrieben. Die neue Finanzspritze ist laut Decker an die Bedingung geknüpft, dass das Sanierungskonzept für die Therme weiter umgesetzt wird. Außerdem müsse die Stadt ihre Ausgaben für freiwillige Aufgaben bis zum Jahresende von mehr als vier auf drei Prozent der Gesamtausgaben verringern.
Die Steintherme wurde 2002 für 24 Millionen Euro gebaut, die Sanierung vor drei Jahren kostete 4,6 Millionen. Die Kommune muss jährlich eine Million zuschießen. Christian Kirchner, seit April Geschäftsführer der Kur- und Freizeit GmbH (KuF), zeigt sich aber optimistisch, was die Zukunft angeht. Dem Aufsichtsrat sei gerade ein „gutes Aprilergebnis“ vorgelegt worden. Es gebe Fortschritte mit dem Sanierungskonzept, das seit 2007 von der Mentor AG in Trier jährlich aktualisiert werde. Zum Juli werde der Gastronomiebereich umstrukturiert. An die Stelle des Pächters werde die KuF treten, die Mitarbeiterzahl sinkt von 24 auf 14. Außerdem sei man dabei, Managementstrukturen „leichtgängiger“ zu machen, so Kirchner.
Erste Erfolge würden mit der Marketingstrategie erzielt: So wolle man sich nicht nur auf den Bereich Potsdam-Berlin orientieren, sondern verstärkt Besucher aus dem Raum Leipzig und Magdeburg werben. Im Juni will man die Gäste zum zehnten Jubiläum mit Sonderpreisen locken.
Strittig ist, ob das Bad privatisiert werden sollte. Landrat Wolfgang Blasig (SPD) hat zu dem Thema beim Bäderfachberater Ludwig Lüllepop eine Studie in Auftrag gegeben. Die Gästezahl lag im vorigen Jahr bei 147 000 – noch weit hinter den Erwartungen. hkx (mit dapd)
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