Potsdam-Mittelmark: Zweite Runde im Fall Reckahn
Reitlehrer akzeptiert Verurteilung nicht
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Potsdam-Mittelmark - Die Missbrauchsvorwürfe gegen einen Reitlehrer aus Reckahn beschäftigen die Justiz weiter. Der 56-Jährige habe Rechtsmittel gegen seine Verurteilung zu vier Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe eingelegt, sagte ein Sprecher des Landgerichts Potsdam am Dienstag auf Anfrage. Laut Urteil hat sich der Besitzer eines Reit- und Kutschfahrthofes im Zeitraum von 2000 bis Juni 2012 in zwölf Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sowie Schutzbefohlenen schuldig gemacht. Der Mann hatte vor Gericht gestanden, sich an fünf Jungen im Alter von 12 bis 14 Jahren vergangen zu haben. Aus seiner Sicht ist die ausgesprochene Haftstrafe jedoch zu hoch.
Die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine Haftstrafe von zehn Jahren ausgesprochen (PNN berichteten). Dieser überraschend hohen Forderung wollte der Vorsitzende Richter Frank Tiemann nicht nachkommen: Maßstab sei immer die Schuld des Angeklagten, sagte er. Der habe zwar über viele Jahre lang Jungen missbraucht – die Taten würden sich jedoch auch im schwersten Fall im unteren Bereich der Schuldschwere bewegen. Zehn Jahre seien deshalb nicht angemessen. Tiemann schätzte den Reitlehrer jedoch als wiederholungsgefährdet ein und empfahl ihm, eine Therapie zu machen. Der Angeklagte sitzt deshalb noch immer in Untersuchungshaft. Aufgeflogen waren die Fälle im vergangenen Juni. dpa/alm
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